Moritzburg - Wandern, spazieren, radeln, reiten, joggen, langlaufen: Sachsens Wälder sind viel mehr als nur Ökosysteme und Rohstofflieferanten. Tausende Menschen nutzen sie täglich auch als Erholungsorte.
Um die unterschiedlichen Interessen von Forst, Naturschutz und Tourismus unter einen Hut zu bringen, schlossen am gestrigen Dienstag die Spitzen vom Landestourismusverband Sachsen (LTV) und Sachsenforst einen Kooperationsvertrag.
Landesforstpräsident Utz Hempfling (62) möchte ein Bewusstsein für die verschiedenen Funktionen schaffen und Nutzungskonflikte minimieren, "damit der sächsische Staatswald in ausgewogener Weise allen Anforderungen gerecht werden kann".
Im Landestourismusverband sieht er dabei einen Partner für eine naturverträgliche touristische Waldnutzung. "Miteinander können wir mehr erreichen", so Hempfling.
Die geschlossene Vereinbarung setzt Akzente bei der Kommunikation. Im Fokus stehen die Lenkung von Besucherströmen, digitale Angebote und Nachhaltigkeit.
Besucher sollen besser durch die Natur finden
Ein Arbeitsschwerpunkt für die nächsten drei Jahre ist die bessere Unterstützung der Wander- und Radwegewarte im Staatswald.
Forstleute und Tourismusmanager sind sich einig, dass ein sachsenweiter Datenbestand touristisch relevanter Wege aufgebaut werden muss, um Besucher digital besser durch Wälder und Natur lotsen zu können.
Schließlich haben Wälder für den hiesigen Tourismus enorme Bedeutung.
"Für 62 Prozent der Sachsenurlauber sind die Natur und Aktivitäten im Freien Gründe, warum sie unser schönes Reiseland besuchen. Ein Drittel der Gäste ist zu Fuß auf Sachsens Wanderwegen unterwegs, natürlich auch im Wald", berichtet LTV-Direktorin Andrea Kis (51).