Mit "Mikrodepot" gegen nervigen Lieferverkehr: So anders wird jetzt in Dresden ausgeliefert
Dresden - Jeder Deutsche bestellt im Jahr durchschnittlich 50 Pakete: Der Online-Handel boomt - und mit ihm auch der Lieferverkehr in den Großstädten. Sehr zum Frust vieler Verkehrssteilnehmer, die sich über sperrige Transporter in der zweiten Parkreihe ärgern.
Um diesem Phänomen abzuhelfen, geht Dresden an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße neue Wege. In einem sogenannten Mikrodepot nahe dem Neustädter Bahnhof werden täglich Hunderte Bestellungen angeliefert, umgelagert und anschließend mit aufgerüsteten Elektrofahrrädern in einem Radius von drei bis fünf Kilometer ausgefahren.
"Das ist ein wichtiger Schritt für die urbane Mobilität der Zukunft", sagte Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) bei der Eröffnung am Freitag.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die wesentlich kleineren Cargo-Bikes entspannen den Großstadtverkehr, sind umweltfreundlicher, leiser und können flexibel mehrere Touren am Tag machen.
Und: Die Räder können ohne Führerschein gefahren werden, ideal für Studenten oder Minijobber.
Insgesamt 450.000 Euro hat die Errichtung der kleinen Lagerhalle gekostet. Zwei Drittel der Mittel stammen aus einem Förderprogramm des Bundes.
Betreiber ist die Deutsche Bahn. Teilnehmer sind verschiedene Logistikunternehmen wie Hermes, DPD oder GLS.
Titelfoto: Thomas Türpe