Nach jahrzehntelanger Diskussion: Dresden bekommt neue Fähr-Verbindung
Dresden - Die letzte Fährverbindung zwischen Ostragehege und Ballhaus Watzke in Pieschen wurde in den 90er-Jahren eingestellt. Seitdem gibt es Diskussionen, wie man die Ufer wieder miteinander verbinden könnte. Jetzt entschied der Stadtrat: Die Fähre kommt zurück! Doch es gibt auch viele kritische Stimmen.
Die Stadträte diskutierten lang über die mögliche Elbquerung. Im Wesentlichen ging es um die Frage, ob eine Brücke oder Fähre sinnvoller ist.
Die Grünen setzten sich für eine Fuß- und Radwegbrücke ein, da diese die Elbwiesen am Ostragehege weniger schädige. Sie könnten auch mit täglich rund 4500 Menschen mehr Dresdner nutzen als eine Fähre mit rund 600 Fahrgästen.
Eine Fährverbindung könnte schneller umgesetzt werden, plädierte dagegen die SPD, um nach endlosen Prüfungen und Diskussionen endlich mal zu Potte zu kommen und Pieschen mit dem Ostragehege (mit Messe und Sportpark) zu verbinden, so Stadtrat Stefan Engel (31).
Auch AfD und Linke machten sich für eine Fähre stark.
"Wir haben weder für das eine noch für das andere Geld", mahnte hingegen CDU-Stadtrat Veit Böhm (57) auch mit Blick auf die klammen Kassen der DVB, welche die Fähre betreiben müssten.
Letzte Fährverbindung wurde 1996 eingestellt
Eine große Brücke, die auch Autos und ÖPNV nutzen könnten, würde rund 50 Millionen Euro kosten (und viele Jahre bis zur Umsetzung brauchen), führte Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) aus.
Wie viel weniger die vorgeschlagene kleinere Brücke für Radler kostet, konnte er nicht angeben. Die Einrichtung eines Fährbetriebs am Pieschener Winkel würde rund sieben Millionen Euro kosten, dazu rund 500.000 Euro Betriebskosten jährlich.
Letztlich lehnte eine Mehrheit die Radler-Brücke ab, stimmte für die Fähre (36 Ja, 26 Nein).
OB Dirk Hilbert (52, FDP) soll das Projekt vorantreiben, sich mit den DVB abstimmen, damit die baulichen Vorbereitungen zeitnah starten können.
Geprüft werden soll auch ein Betrieb via Elektromotor. Im Nachgang kritisierten etwa die Grünen die Entscheidung, die Haushalt, DVB und Umwelt stark belaste.
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, Archiv