Meilenstein im neuen Super-Steyer-Stadion: Im Ostragehege wächst was Einmaliges
Dresden - Großer Tag für die Baumeister des neuen Heinz-Steyer-Stadions. Mit der Kraft von zwei Kränen wurde am Freitag ein 105 Meter langer und 130 Tonnen schwerer Lichtringträger an seinen Platz über der bestehenden Nordtribüne gehoben. Denn: Wie schon im Dynamo-Stadion werden die hochmodernen Flutlichter nicht an Masten, sondern direkt über den Tribünen befestigt.
"Das ist wieder so ein Meilenstein, wo man sagt: Wow!", schwärmt Ralf Gabriel (63) vom Eigenbetrieb Sportstätten. Er bezeichnet das, was da im Ostragehege entsteht, als "multifunktionale Sportstätte, die auch eine Stadionfunktion hat".
Und damit hat Gabriel gar nicht so unrecht. Stand jetzt plant die Stadt mit einem Dutzend Nutzern und insgesamt zehn Sportarten, die ins weite Rund und sein Funktionsgebäude einziehen werden.
Über zwei Etagen soll sich beispielsweise die Sportmedizin erstrecken. Auch ein Tanzsaal, zehn Fechtbahnen, ein Gymnastikraum und 48 Meter Ballettstangen sind geplant.
Im Erdgeschoss werden via Pacht ein hochmoderner Athletikbereich und ein Sportgeschäft einziehen. Alles zum Wohl der Sportler, aber nicht vor der Allgemeinheit verschlossen.
Verschlossen wird das Stadion eh nie sein, so Gabriel. 365 Tage im Jahr möchte man öffnen, immer von 7 bis 23 Uhr. Und das auch für diejenigen, die sich das Rund einfach nur anschauen wollen.
Das Heinz-Steyer-Stadion ist in Deutschland einmalig
"Vielen, vielen Dank für das Geschenk an den Dresdner Sport", freut sich auch Geburtstagskind und Bürgermeister Jan Donhauser (54, CDU). Das, was aktuell im Ostragehege geschaffen werde, sei ein Meisterwerk.
Etwas Besonderes ist es auf jeden Fall, bestätigt Carsten Otto (48) von O+M Architekten. Sein Büro gewann zusammen mit dem Büro phase10 aus Freiberg den Architekturwettbewerb. In Deutschland gebe es kein Stadion, an dem so viele Sportarten zusammenkommen würden.
Und das wird in Deutschland, aber auch international, registriert. Natürlich tun wir etwas dafür, so Ralf Gabriel. "Es vergeht aber aktuell kein Tag, an dem ich nicht irgendwen herumführen oder einen Vortrag halten könnte."
Würde er es tun, könnte Gabriel darüber referieren, dass das Stadion einen großen Teil seines Energiebedarfs via Photovoltaik selbst erzeugen soll. Gibt es Überschüsse, profitiert der angrenzende Sportpark.
Wie teuer wird das neue Stadion im Ostragehege?
Klingt alles nach einem mehr als schlüssigem Gesamtkonzept, doch wie sieht es bei den Kosten und der Fertigstellung aus?
"Da können wir in wenigen Wochen mehr sagen", so Donhauser. Bauen sei in heutigen Zeiten eine riesige Herausforderung, in denen die Baukosten von geplant mindestens 47 Millionen Euro sicher nicht nach unten gehen würden.
Um ein Jahr verschieben sich derweil wohl die für 2024 angedachten Finals, da der europäische Leichtathletikverband zur selben Zeit seine EM in Rom plant.
Titelfoto: Holm Helis