Matthias Ecke nach brutalem Angriff: "Werde mich nicht mundtot machen lassen"

Dresden - Vor einer Woche ist der SPD-Politiker Matthias Ecke (51) beim Plakatieren zusammengeschlagen worden. Nun zeigt er sich kämpferisch.

Matthias Ecke (41) tritt als Spitzenkandidat für die SPD zur Europawahl an.
Matthias Ecke (41) tritt als Spitzenkandidat für die SPD zur Europawahl an.  © Jens Schlüter/AFP

Eine Woche nach der Attacke auf den SPD-Politiker Matthias Ecke hat dieser angekündigt, bald in den Wahlkampf zurückzukehren.

"Ich werde mich von dem Angriff nicht mundtot machen lassen", sagte Ecke der Freien Presse, der Leipziger Volkszeitung und der Sächsischen Zeitung in einem gemeinsamen Interview am Freitag. "Ich bin getroffen, aber nicht eingeschüchtert."

Sofern es der Heilungsverlauf zulasse, wolle er schon ab kommender Woche einzelne Termine wahrnehmen. Auch seine Partei erlebe er nicht ängstlich.

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"Mir geht es von Tag zu Tag besser", sagte Ecke den Zeitungen, er habe aber auch noch Schmerzen. "Ich habe im Moment kein Gefühl von eingeschränkter Sicherheit. Dennoch muss ich schauen, wie ich mittelfristig mit der Erfahrung klarkomme."

Der sächsische SPD-Europaspitzenkandidat war am Freitag vergangener Woche in Dresden beim Plakatieren zusammengeschlagen worden. Er erlitt Knochenbrüche im Gesicht.

SPD-Politiker Matthias Ecke fühlt sich an 1990er Jahre erinnert

SPD-Spitzenkandidat Matthias Ecke (41) muss sich nach der schwerwiegenden Attacke operieren lassen.
SPD-Spitzenkandidat Matthias Ecke (41) muss sich nach der schwerwiegenden Attacke operieren lassen.  © Matthias Ecke/SPD Sachsen/dpa

Der Angriff sei unvermittelt gekommen, sagte Ecke den Zeitungen, "eine Sache von wenigen Sekunden". Er sei provokant gefragt worden, warum er ein SPD-Plakat aufhänge, und dann sei der Schlag gekommen.

"Da haben Leute das gesellschaftliche Klima, das immer rauer wird, zum Anlass für Selbstjustiz genommen."

Er fühle sich an die 1990er Jahre erinnert, sagte Ecke. "Auch damals gab es Angsträume, die von Neonazis geschaffen wurden. Auch alte Bekannte von damals und Parteifreunde haben das ähnlich empfunden. Selbst beim Personal in der Notaufnahme am Freitag war das gleich Thema."

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Die AfD habe das gesellschaftliche Klima in den vergangenen Jahren vergiftet. "Wir haben es mit einer produzierten Enthemmung und einer organisierten Verrohung zu tun, die die AfD zusammen mit anderen Strukturen der extremen Rechten erzeugt."

Er denke an die Freien Sachsen und die Identitäre Bewegung. Das Ausmaß an Verrohung habe es bisher in Wahlkämpfen nicht gegeben.

Titelfoto: Montage: Jens Schlüter/AFP, Matthias Ecke/SPD Sachsen/dpa

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