Markante Anzeigetafel vom Heinz-Steyer-Stadion muss doch dem Umbau weichen!

Dresden - Tausende Wettkämpfe spielten sich vor ihr ab, doch ihren letzten Kampf hat die legendäre Anzeigetafel im Heinz-Steyer-Stadion verloren: Anders als von vielen Sportfreunden erhofft, bleibt sie im Zuge des laufenden Stadion-Neubaus nicht erhalten, wird abgerissen. Ein Andenken wird an sie erinnern.

TAG24-Reporter Hermann Tydecks (39) mit einem letzten Gruß aus dem Inneren der Tafel.
TAG24-Reporter Hermann Tydecks (39) mit einem letzten Gruß aus dem Inneren der Tafel.  © Norbert Neumann

Seit 1978 blinkten an der begehbaren, gut 17 Meter breiten und acht Meter hohen Tafel Leichtathletik-Ergebnisse, Tore und Siegernamen auf. Die speziellen 10.000 Glühbirnen (50 Volt) wurden über ein Lochbandsystem angesteuert, konnten teils sogar Laufschrift anzeigen.

Doch die Lämpchen waren schon zu DDR-Zeiten Mangelware, nach der Wende gab es nur noch Restbestände. Letztmals blinkte die Tafel 2007 mit gerade mal noch 250 funktionierenden Glühbirnen auf.

Seitdem stand sie außer Betrieb, sollte jedoch als Sportdenkmal und weithin sichtbare Landmarke erhalten bleiben - so zumindest die Rettungspläne einer privaten Initiative um Kultusminister Christian Piwarz (46, CDU) in seiner Funktion als Präsident des "American Football Verband Sachsen" sowie Marcus Zillich (50), Fußball-Abteilungsleiter des DSC.

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Doch der Erhalt am historischen Standort sei nicht möglich, da sich die Position außerhalb des neuen Stadions befinde, so Piwarz.

Die speziellen Glühbirnen der Tafel waren schon zu DDR-Zeiten Mangelware.
Die speziellen Glühbirnen der Tafel waren schon zu DDR-Zeiten Mangelware.  © Norbert Neumann
Die legendäre Anzeigetafel am historischen Standort. Sie ist 17 Meter breit, 8 Meter hoch und 2,5 Meter tief - und damit begehbar.
Die legendäre Anzeigetafel am historischen Standort. Sie ist 17 Meter breit, 8 Meter hoch und 2,5 Meter tief - und damit begehbar.  © Norbert Neumann
Die Arbeiten im Heinz-Steyer-Stadion laufen, sollen im Herbst 2023 beendet sein.
Die Arbeiten im Heinz-Steyer-Stadion laufen, sollen im Herbst 2023 beendet sein.  © imago/Sylvio Dittrich

Einige Originalteile werden an die Technische Sammlung gehen

Ein Andenken bleibt: Mittels moderner LED-Technik wird der Stadionname im Stile der alten Anzeigetafel dargestellt.
Ein Andenken bleibt: Mittels moderner LED-Technik wird der Stadionname im Stile der alten Anzeigetafel dargestellt.  © ARGE Zech Sports GmbH/Phase 10, O+M Architekten GmbH BDA

Auch werde der Platz für mobile Tribünenanlagen benötigt. Dennoch freute er sich über einen Kompromiss, den die Stadt mit Sportbürgermeister Peter Lames (57, SPD) jetzt ermöglicht: So wird überm neuen Eingangsbereich (Südtribüne) der Stadionname mit der unverwechselbaren Anzeigetafel-Aufmachung (5×7 Leuchtpunkte pro Zeichen) über eine LED-Anzeige dargestellt.

Einige Originalteile werden außerdem an die Technischen Sammlungen gehen, wo sie ausgestellt werden sollen.

In den kommenden Wochen werden sie abgebaut, Anfang Juni soll der Rest der Anzeigetafel abgerissen und entsorgt werden.

Titelfoto: Norbert Neumann

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