"Letzte Generation": Straßenblockade am Elbepark verhindert, da legen sie die Innenstadt lahm

Dresden - Bevor es zu einer Blockade durch die Klimaaktivisten der "Letzen Generation" vor dem Elbepark kommen konnte, gelang es den Einsatzkräften der Polizei diesmal im Vorfeld einzuschreiten und die Demonstranten daran zu hindern, sich auf der Straße festzukleben.

Die Polizei wusste durch einen Hinweis über die geplante Straßenblockade Bescheid und war schnell vor Ort.
Die Polizei wusste durch einen Hinweis über die geplante Straßenblockade Bescheid und war schnell vor Ort.  © Roland Halkasch

Als die Klimaaktivisten gegen 15.14 Uhr den Fußgängerüberweg an der Kreuzung Lommatzscher Straße/Washingstonstraße blockieren wollten, haben sie die Rechnung ohne die Polizeibeamten gemacht, die diesmal nicht erst zum Kleber-Lösen anrückten, sondern die Protestaktion bereits im Vorfeld verhinderten.

Vor der mutmaßlichen Blockade stellten die Beamten die Aktivisten der "Letzten Generation" und nahmen deren Personalien auf.

Anstelle der gereizten Reaktionen der Verkehrsteilnehmer erhielten die Aktivisten diesmal bloß einen Platzverweis für die gesamte Kreuzung. Bis 17 Uhr dürfen sie sich dort nicht mehr blicken lassen. Was nach Ablauf des Platzverweises passiert, ist noch unklar.

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Im Vorfeld gab es einige Verwirrung zu der geplanten Blockade. Zunächst kündigte die "Letzte Generation" in einer Pressemitteilung um 12.44 Uhr an, die "Intensität der Proteste" diesmal zu erhöhen und sich wortwörtlich auf der Straße "einbetonieren" zu wollen, wodurch die Aktivisten nicht mehr nur mit Öl vom Asphalt hätten gelöst werden können.

Karla Kasperek, Mitglied der "Letzten Generation" erklärte dazu: "Es braucht jetzt maximale Störung. Denn bis heute betreibt die Bundesregierung keinen glaubhaften effektiven Klimaschutz. Stattdessen macht sie Weiter-So in ihrem todbringenden Kurs. Das sächsische Innenministerium kündigte an, dass wir jetzt für Lösekosten zahlen sollen. Das hält mich nicht ab, für unser aller Überleben einzustehen."

Polizei erhielt einen Hinweis im Vorfeld!

Für vier Aktivisten der "Letzten Generation" war der Protest am Montagnachmittag bereits vorbei, bevor er überhaupt angefangen hatte.
Für vier Aktivisten der "Letzten Generation" war der Protest am Montagnachmittag bereits vorbei, bevor er überhaupt angefangen hatte.  © Roland Halkasch

Um 13.56 Uhr korrigierten sich die Klimaaktivisten in einer weiteren Pressemeldung und erklärten, dass es doch bloß zu einer "gewohnten Straßenblockade" kommen werde. "Neuere Prostestformen" sollen dann am Dienstag und Mittwoch folgen, hieß es in der neueren Mitteilung.

Letztlich kam es am heutigen Montag bisher zu überhaupt keiner Form von Protest.

Wie die Polizeidirektion Dresden gegenüber TAG24 mitteilte, erhielten die Einsatzkräfte im Vorfeld einen Hinweis zu der geplanten Aktion.

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Insgesamt vier Personalien habe man schließlich aufgenommen und dementsprechend Platzverweise erteilt, erklärte ein Sprecher der Polizei am Montagnachmittag.

Bei den beteiligten Klimaaktivisten handelte es sich um drei Männer im Alter von 21, 25 und 29 Jahren sowie eine 20-jährige Frau, erklärte die Polizeidirektion Dresden am Montagabend in einer Pressemitteilung.

Insgesamt war die Polizei mit 20 Einsatzkräften vor Ort.

Am Abend dann doch: Klima-Kleber legen Waisenhausstraße lahm - Autofahrer rasten aus!

Anstatt ihrer geplanten Aktion am Elbepark, blockierten dieselben Aktivisten am Abend die Waisenhausstraße in der Inneren Altstadt.
Anstatt ihrer geplanten Aktion am Elbepark, blockierten dieselben Aktivisten am Abend die Waisenhausstraße in der Inneren Altstadt.  © xcitepress/Finn Becker

Gegen 17.45 Uhr kam es dann doch noch zu einer Straßenblockade durch dieselbe Gruppe Aktivisten, die zuvor am Elbepark einen Platzverweis erhielten, teilte die Dresdner Polizei später am Montagabend mit.

Ein 21-Jähriger klebte sich auf der Waisenhausstraße in der Inneren Altstadt fest, zwei weitere Aktivisten (20 und 29 Jahre) unterstützten die Aktion, ohne sich mit Klebstoff auf der Fahrbahn zu befestigen. Mit insgesamt 14 Beamten löste die Polizei den Protest direkt an der Prager Straße auf.

Wie aus der Polizeimeldung hervorging, kam es vor Eintreffen der Einsatzkräfte zu gewaltsamen Attacken seitens der Autofahrer. Die Polizei ermittelt nun wegen Nötigung und Körperverletzung.

Wie die Polizeidirektion Dresden gegenüber TAG24 am Abend mitteilte, wurden die Aktivisten anschließend "zur Klärung der Verhältnisse" in Gewahrsam genommen und nicht, wie bei der Aktion am Freitag, einfach wieder laufen gelassen. Wahrscheinlich werde man die Aktivisten aber nicht sehr lange in Gewahrsam halten können, so ein Sprecher der Polizei.

Diesmal ging es für die Klima-Kleber im Anschluss an die Straßenblockade in Polizeigewahrsam.
Diesmal ging es für die Klima-Kleber im Anschluss an die Straßenblockade in Polizeigewahrsam.  © xcitepress/Finn Becker

Aber so oder so, eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen Nötigung haben die beteiligten Mitglieder der "Letzten Generation" nun am Halse.

Erstmeldung vom 20. März um 16.15 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 20.07 Uhr.

Titelfoto: xcitepress/Finn Becker

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