Lehrermangel: Warum in Freien Schulen weniger Stunden ausfallen
Dresden - Neben staatlichen Schulen gibt es in Sachsen auch viele Schulen in freier Trägerschaft. Im vergangenen Schuljahr lernten im Freistaat 81.587 Schüler an über 400 freien Schulen. Der bundesweite Lehrermangel beschäftigt auch diese Bildungsstätten - aber sie reagieren anders auf Engpässe.
"Durch außerordentliches Engagement fällt weniger oder gar kein Unterricht aus. Das ist unser Credo", sagt der Geschäftsführer des Evangelischen Schulzentrums Radebeul, Falk Wenzel (55). "Durch die Verzahnung der Grundschule mit unserem Hort kommt es hier zu weniger Ausfall."
Die Oberschule könne sich auf digitale Stützen berufen. "Wir bieten für die Schüler Selbstlernmöglichkeiten, also E-Learnings."
In der Tat werden Freie Schulen immer beliebter. Das kann auch Falk Wenzel bestätigen: "Wir haben mehr Bewerber als Plätze." Die Schule vertritt die Werte der Montessori-Pädagogik. "Unsere Lehrenden dienen als Begleiter und Pädagogen. Der Blick auf das Kind spielt dabei eine wichtige Rolle."
Freie Schulen unterscheiden sich von ihrer Finanzierung von den öffentlichen Schulen. Die Bildungsstätte in Radebeul bekomme zwar Zuschüsse vom Freistaat. "Aber diese reichen nicht aus." Deshalb müssen Eltern Schulgeld bezahlen. "Die Gebühren unterscheiden sich zwischen Grund- und Oberschule."
Am Samstag feiert das Schulzentrum 20-jähriges Jubiläum. 14 Uhr beginnt die Veranstaltung mit einem Gottesdienst in der Lutherkirche, danach wird auch auf dem Schulhof gefeiert.
Titelfoto: Kristin Schmidt