Verfällt das Dresdner Stadtmuseum? Was das Rathaus zur Brösel-Fassade sagt
Dresden - Gegen Ende des 18. Jahrhunderts errichtet und nach dem Krieg wieder aufgebaut, beherbergt das historische Landhaus in der Dresdner Innenstadt seit fast 60 Jahren das Stadtmuseum. Doch nun wird der Ort, der eigentlich Erinnerung sicher bewahren soll, immer mehr selbst zum schützenswerten Gut. An der Fassade bröckelt es - und das augenscheinlich.
Besonders deutlich ist das in Richtung Landhausstraße zu erkennen. Die einst strahlend weißen Säulen bestechen heute eher durch ein bröckeliges Braun-Grau.
Nicht viel besser schaut es kurz über dem Gehweg aus. Auch hier bröselt das Landhaus fröhlich vor sich hin, genauso wie an vielen anderen Stellen.
Ein Problem? Nein, so ein Sprecher des Stadtmuseums. "Im Vergleich zu den Fassaden am Neumarkt zeigt das Landhaus deutliche Alterungsspuren. Da es zu den wenigen historischen Gebäuden unweit der Frauenkirche gehört, bewerten wir diese nicht grundsätzlich als Mangel."
Ähnlich bewertet es auch die Stadt. "Der Zustand des Objektes ist insgesamt als gut einzustufen", so deren Einschätzung.
"Bei den benannten Mängeln handelt es sich um Farbanstriche, die sich stellenweise gelöst haben. In den Ecken des Eingangsbereiches sind kleinflächige Verschmutzungen durch Spinnweben vorhanden, die in regelmäßigen Abständen gereinigt werden."
Trauriger Anblick des Dresdner Stadtmuseums bleibt vorerst bestehen
Heißt nichts anderes, als dass sich Dresden und seine Gäste auch in den kommenden Jahren mit dem traurigen Anblick begnügen müssen. Denn bis auf das Entfernen von Spinnweben und kleineren Schönheitsreparaturen ist keine grundlegende Sanierung der letztmals 2005 gemachten Fassade geplant.
Sie "ist derzeit weder zeitlich noch finanziell in der Vorhabensliste für bauliche Maßnahmen vorgesehen", heißt es aus dem Museum weiter.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann