"Lasst mich zu meinem Mann": Ehefrau seit Wochen von schwer krankem Gatten getrennt
Dresden - Nur die Mauern der Bavaria-Reha-Klinik in Kreischa trennen Katharina (47) und Michael Weyland (58), der dort nach einem Schlaganfall liegt. Doch sie sind unüberwindbar. Wegen des Corona-Besuchsverbots darf das Paar seit sechs Wochen keinen direkten Kontakt haben. Obwohl sie sich gerade jetzt dringend bräuchten ...
Katharina ist verzweifelt. Ihr Mann arbeitet als Hoteldirektor im Südsudan, erlitt dort Ende Januar einen Schlaganfall. Nach schwieriger Behandlung in Nairobi (Kenia) wurde er in die Dresdner Uniklinik geflogen.
"Er ist halbseitig gelähmt, war wochenlang nicht richtig ansprechbar", sagt die Ernährungsberaterin traurig. "Ich war jeden Tag bei ihm, massierte ihn, las ihm vor."
Doch plötzlich wurde von heute auf morgen das Besuchsverbot erlassen. Seitdem durfte sie nicht mehr zu ihm. Auch nicht, als er zur Reha nach Kreischa verlegt wurde.
Wegen Corona kann Katharina ihren geliebten Mann nicht besuchen
"Es ist so furchtbar, belastet so wahnsinnig. Wir sind 27 Jahre verheiratet. Ohne mich findet er nicht zu sich selbst und in sein Leben zurück", sagt sie.
Zwar kann sie über Handy mit ihm telefonieren, auch Videoanrufe tätigen. Doch wegen seiner Konzentrationsprobleme ist das mehr als mühsam.
"Lasst mich zu meinem Mann, er braucht mich", fleht Katharina Weyland. Doch laut Klinik ist das nicht möglich, man sei an die Corona-Schutz-Verordnung gebunden.
"Besuche müssen bei solchen lebensverändernden Krankheiten ermöglicht werden", appelliert die Ehefrau an die Politik, hat eine Petition (über www.openpetition.de) gestartet.
Titelfoto: privat/Norbert Neumann