Medikamenten-Genehmigung fehlt: Der dramatische Kampf um Laras Leben

Dresden - Die kleine Lara (10) aus Dresden-Seidnitz leidet an einer schweren chronisch entzündlichen Darmerkrankung.

Mindestens eine Woche muss Lara (10) noch in der Uniklinik bleiben. Sobald es ihr besser geht, kann das Medikament auch zu Hause verabreicht werden.
Mindestens eine Woche muss Lara (10) noch in der Uniklinik bleiben. Sobald es ihr besser geht, kann das Medikament auch zu Hause verabreicht werden.  © Manja Benke

Seit über einem Jahr geht es dem Mädchen zunehmend schlechter - doch während die Ärzte in der Uniklinik alles tun, um Lara zu helfen, hakt es an anderer Stelle: Die dringend benötigte Medikamenten-Genehmigung durch die Krankenkasse lässt auf sich warten.

"Lara liegt nur noch, hat Fieber, verliert Gewicht - es ist kaum auszuhalten", sagt ihre Mutter Manja Benke (42), die als Arzthelferin arbeitet. Schon über ein Jahr wird Lara in der Kinderklinik betreut.

Als weder das Medikament "Remicade" noch "Vedolizumab" wirkten, empfahl ihre Ärztin das Mittel "Rinvoq" - zugelassen nur für Erwachsene. Die Klinik beantragte es am 18. Februar bei der AOK Plus.

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Doch erst am 28. März wurde der Antrag überhaupt registriert. In dieser Zeit verschlechterte sich Laras Zustand dramatisch. Zwei weitere, wirkungslose Infusionen folgten, sie musste über die Notaufnahme aufgenommen werden - mit Ernährungssonde.

"Für uns Eltern ist das einfach nur nervenaufreibend", sagt Mama Manja. "Die Ärzte hier sehen täglich, wie es Lara geht, aber die Kasse wartet auf Akten vom Medizinischen Dienst, der mein Kind nie gesehen hat."

Andreas (49) und Manja Benke (42) tun alles, um ihre Tochter zu unterstützen. Die Mutter übernachtet im Krankenhaus, während sich der Papa um die andere Tochter (14) kümmert.
Andreas (49) und Manja Benke (42) tun alles, um ihre Tochter zu unterstützen. Die Mutter übernachtet im Krankenhaus, während sich der Papa um die andere Tochter (14) kümmert.  © Steffen Füssel

Lara aus Dresden kämpft um ihr Leben: Bestätigung der AOK lässt auf sich warten

Bis die AOK dem Antrag zustimmt, benutzen die Ärzte auf der Kinderstation der Uniklinik Medikamente aus der "Reserve".
Bis die AOK dem Antrag zustimmt, benutzen die Ärzte auf der Kinderstation der Uniklinik Medikamente aus der "Reserve".  © Steffen Füssel

Laras Erkrankung ist teils genetisch bedingt: "Von mir hat sie die Gene und leider sind in den heutigen Lebensmitteln zu viele Schadstoffe", so Manja.

Inzwischen haben die Ärzte in der Uniklinik, in der Lara nun seit über zwei Wochen liegt, bereits mit der Behandlung angefangen - auch ohne die Bestätigung der AOK.

"Wenn das Medikament nicht angesetzt worden wäre, würde es ihr noch viel schlechter gehen." Nun hoffen Eltern und behandelnde Ärzte, dass der Antrag von der Krankenkasse angenommen wird.

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Die AOK erklärt auf TAG24-Anfrage, der Antrag sei verspätet eingegangen und werde seit 1. April bearbeitet. Fehlende Unterlagen seien bei der Klinik angefordert worden. Ein Ergebnis soll bis 21. Mai vorliegen. "Wir können die Sorgen von Frau Benke sehr gut nachvollziehen", erklärt ein Sprecher.

Nach wochenlangem Hin und Her hat die Krankenkasse am Donnerstag das Medikament für Lara genehmigt. Zunächst nur für 6 Monate, danach wäre eine weitere Entscheidung notwendig.

Titelfoto: Manja Benke, Steffen Füssel

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