Land unter an der Elbe: Dresden wird 6-Meter-Marke knacken
Dresden - Diese Bescherung kommt ungelegen: Schnee und Tauwetter in Böhmen lassen die Elbe in der Landeshauptstadt am Mittwoch auf über sechs Meter anschwellen! Viele Bürger schlagen mitten in der Silvestervorbereitung besorgt die Hände über dem Kopf zusammen. Dabei soll der Pegel sogar noch weiter steigen!
Schon Heiligabend (Sonntag, 23 Uhr) nahm das Unheil seinen Lauf, lag der Pegel bei 4,97 Metern.
Am Dienstagnachmittag hatte das Wasser bereits einen Stand von 5,62 Meter erreicht.
Für Mittwochvormittag rechnet die Stadt Dresden mit der Überschreitung der 6-Meter-Marke. Das bedeutet Alarmstufe 3, nachdem die Behörden bereits am 25. Dezember Alarmstufe 2 (ab fünf Metern) ausriefen.
Doch schon jetzt hat das Anschwellen des Flusses Konsequenzen für das Leben in der Stadt.
Neben Kulturbetrieben und Gaststätten mussten auch Straßen in Ufernähe abgesperrt werden. So sind die Wege rund um die Elbwiesen schon seit drei Tagen dicht. Auch das Terrassenufer war am 2. Feiertag komplett überspült und unpassierbar.
Überall weisen nun Warntafeln auf die akute Hochwassergefahr hin.
Hochwasser an der Elbe: Feuerwehr im Dauereinsatz
Die Feuerwehr ist permanent im Einsatz, stapelte am Dienstag Sandsäcke am Laubegaster Ufer. Die Stadtteilfeuerwehr Lockwitz baute hier gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Striesen insgesamt 2100 Sandsäcke auf.
Auch das Dammbalkensystem wurde mancherorts vor Häusern errichtet.
Das Landesumweltamt bittet die Anwohner, die Nähe zu Fließgewässern zu meiden und sich bei anhaltendem Hochwasser nicht in Kellern, Tiefgaragen und Unterführungen aufzuhalten.
Die Meteorologen gehen für Dresden bislang davon aus, dass sich am Donnerstagmittag ein Hochwasserscheitel (Pegel-Maximum) im Bereich zwischen sechs und sieben Metern bilden könnte.
Keine großen Sorgen müssen sich hingegen die Anwohner von Lockwitzbach und Weißeritz machen.
Ihre Gewässer kamen bislang nicht über Alarmstufe 1 beziehungsweise 0 hinaus.
Titelfoto: Petra Hornig