Königsbrücker Straße: Gleich zwei Seiten kritisieren neuen Radweg
Dresden - Der neue Radweg auf der Königsbrücker Straße fährt Kritik ein. Nicht nur naturgemäß von der Auto-freundlichen Stadtratsfraktion "Team Zastrow", sondern auch von Dresdens Radlerlobby.
So begrüßt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) den neuen, etwa 800 Meter langen Radweg auf der Königsbrücker Straße Höhe Industriegelände "mit gemischten Gefühlen".
Zwar verbessere sich die Sicherheit. "Jedoch hat die Stadtverwaltung gleichzeitig die Gehwegfreigabe in Richtung Innenstadt für den Radverkehr entfernt und damit die von ihr selbst offiziell ausgeschilderte Nord-Süd-Route in südlicher Richtung unbenutzbar gemacht", so Vorstand Alex Bereza (32).
Wegen fehlender Querungsstellen sei der direkte Verkehrsweg diagonal über den Olbrichtplatz und weiter zur Äußeren Neustadt kaum mehr nutzbar.
Der Radweg sei damit "ein Schritt vor, ein Schritt zurück", man hoffe auf Nachbesserungen.
Fraktions-Chef Holger Zastrow (55, Team Zastrow) sprach von einem "weiteren Affront gegen Autofahrer und den Wirtschaftsverkehr im Dresdner Norden".
Das sagt Holger Zastrow zum neuen Radweg an der Königsbrücker Straße
Mit Blick auf die neuen Ansiedlungen der Chipindustrie sagte er, "eine relevant große Anzahl an Mitarbeitern wird ihren Arbeitsplatz trotz grüner Umerziehungsmaßnahmen nicht mit dem Lastenrad, dem MOBIbike oder dem E-Roller erreichen können oder erreichen wollen".
Und weiter: "Die Wegnahme der Abbiegemöglichkeit in der Provianthofstraße ist unnötig und falsch und nicht nur für die Anlieger ein großes Ärgernis, sondern wird den Verkehr in der Königsbrücker noch mehr stauen."
Titelfoto: Thomas Türpe