Dresden - Zahlreiche Vereine zittern angesichts der Haushalts- und Kürzungspläne des Rathauses. An der jährlich 128.000 Euro umfassenden Förderung der Galopprennbahn in Seidnitz will der Geschäftsbereich von Sportbürgermeister Jan Donhauser (55, CDU) jedoch festhalten. Sehr zum Frust der drittgrößten Fraktion im Stadtrat.
"In der aktuellen finanziellen Situation der Landeshauptstadt muss jede Zuwendung auf den Prüfstand", fordert Finanzpolitiker Torsten Hans (54) von den Grünen.
So auch jene für die traditionsreiche Pferderennbahn (Eröffnung 1891) im Dresdner Südosten. Insgesamt 256.000 Euro an Förderung sind laut Vorlage für den Doppelhaushalt 2025/26 vorgesehen.
Die Lage im Rennverein ist angespannt. Bis 2019 schrieb das Haus schwarze Zahlen. Doch seitdem belastete die Inflation die Vereinskasse, der Erbpachtzins stieg, das Geld der Sponsoren sitzt nicht mehr so locker wie früher.
Trotzdem seien die Probleme aus eigener Kraft lösbar, sagen die Grünen.
Die Öko-Partei rechnet vor: Würde man den Ticketpreis für die kommende Rennsaison um 2,50 Euro (auf dann 16,50 Euro) anheben, sei das negative Betriebsergebnis ausgeglichen.
Vorstoß der Grünen: Rennbahnchef kontert
Rennbahn-Geschäftsführer Thomas Schmidt (57) kontert: "Das Geld ist nicht für den Verein, sondern für die Pflege des Flächendenkmals vorgesehen."
Eine Erhöhung der Ticketpreise schließt er aus. Die gab es bereits vergangenes Jahr.
Mehrheitsfähig ist die Idee der Grünen noch nicht: Andere Fraktionen lehnen eine Kürzung der Förderung ab.