Kein Geld! Stadt Dresden verschiebt Sanierung des Kracht-Brunnens

Dresden - Schon zwei Jahrzehnte lag der östliche Kracht-Brunnen am Neustädter Markt auf dem Trockenen, bis im vergangenen Jahr endlich die benötigten Fördermittel flossen und die Sanierung des denkmalgeschützten Kleinods beschlossen wurde. Doch der Baustart verzögerte sich - und ist jetzt erneut geplatzt.

Der östliche Kracht-Brunnen am Neustädter Markt liegt seit 2002 trocken.
Der östliche Kracht-Brunnen am Neustädter Markt liegt seit 2002 trocken.  © Steffen Füssel

Einst badeten Kinder darin, Passanten erfrischten sich am kühlen Nass: Die beiden nach ihrem Schöpfer Friedrich Kracht (1925-2007) benannten "Kracht-Brunnen" wurden 1979 im Zuge der Gestaltung der Hauptstraße und des Neustädter Marktes erbaut.

Seit 2002 ist das östliche Wasserspiel (das westliche sprudelt nach Reparatur wieder) außer Betrieb. Die Bausubstanz ist stark beschädigt, die Springbrunnentechnik fehlt.

Die Freude war groß, als der Stadtrat im vergangenen Jahr einem Antrag der Linken zustimmte, den maroden Springbrunnen zu sanieren.

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Auch andere Fraktionen wie die FDP hatten sich zuvor dafür eingesetzt, zuletzt auch Grünen-Politiker Thomas Löser (51).

Das Kleinod verfällt immer mehr.
Das Kleinod verfällt immer mehr.  © Steffen Füssel
Stadtgrün-Amtsleiter Detlef Thiel (62) gibt die Gründe für die erneute Verzögerung an.
Stadtgrün-Amtsleiter Detlef Thiel (62) gibt die Gründe für die erneute Verzögerung an.  © Ove Landgraf

Dresdner Rathaus hatte mit 1,9 Millionen Euro Sanierungskosten für Kracht-Brunnen gerechnet

Trauriger Anblick: Die Bausubstanz ist stark beschädigt, die Springbrunnentechnik fehlt.
Trauriger Anblick: Die Bausubstanz ist stark beschädigt, die Springbrunnentechnik fehlt.  © Steffen Füssel

Doch jetzt fällt der bereits von Mai auf Oktober verschobene Sanierungsbeginn des Bröckel-Brunnens ins Wasser.

"Nach Auswertung der auf die Ausschreibung eingegangenen zwei Angebote mussten wir feststellen, dass der günstigste Bieter in allen Losen weit über dem veranschlagten Gesamt-Budget für das Bauvorhaben liegt", teilte Stadtgrün-Amtsleiter Detlef Thiel (62) mit.

"Eine anschließende Prüfung der Unterlagen ergab, dass im Rahmen des laufenden Vergabeverfahrens aus vergaberechtlichen Gründen keine Einsparungen möglich sind."

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Das Rathaus hatte ursprünglich mit Gesamtkosten von rund 1,9 Millionen Euro gerechnet.

Um Einsparungen dennoch zu ermöglichen (etwa bei Baustelleneinrichtung und Abbrucharbeiten), muss die Verwaltung das Vorhaben erneut öffentlich ausschreiben. Linken-Fraktionschef André Schollbach (44) forderte am Dienstag "zügiges Handeln", um weitere Schäden zu vermeiden.

Das Rathaus hofft jetzt auf einen Baubeginn (Dauer: zehn Monate) im Februar.

Titelfoto: Steffen Füssel

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