(K)ein Bombenjob! Dresden gehen die Baggerfahrer aus

Dresden - Die Abrissarbeiten an der eingestürzten Carolabrücke hinken bereits einige Wochen dem Zeitplan hinterher. Nach dem dritten Bombenfund in kurzer Zeit habe sich nun kein Baggerfahrer mehr für den Einsatz gefunden, teilte das Rathaus mit. Die Beräumung musste darum in Teilen zunächst eingestellt werden.

Binnen drei Wochen: Bereits drei Bomben wurden beim Abriss entdeckt.
Binnen drei Wochen: Bereits drei Bomben wurden beim Abriss entdeckt.  © Robert Michael/dpa

In Dresden durchaus nicht ungewöhnlich: Im Januar hatte ein Arbeiter eine noch scharfe Weltkriegsbombe (250 Kilo) an der Brücke entdeckt, die von Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes entschärft werden musste.

Doch dann baggerte ein anderer Arbeiter Montag eine weitere Bombe (250 Kilo) aus der Elbe aus, tags darauf gleich die nächste (250 Kilo).

Der Arbeiter hatte Glück: Beide Bomben waren ohne Zünder und damit ungefährlich. Doch folgenlos blieb der Vorfall dennoch nicht.

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Es finde sich aus gegebenen Anlass kein Baggerfahrer mehr, teilte Straßenbauamtsleiterin Simone Prüfer (59) am Mittwochabend im Bauausschuss mit.

Weitere Details gab das Rathaus am Donnerstag bekannt: "Die Arbeiten an der Baustraße auf Altstädter Seite wurden aufgrund der Bombenfunde von der Firma Centro eingestellt. Die Baggerfahrer möchten an der Stelle nicht mehr baggern", so ein Sprecher.

Die Arbeiten sollen nun auf der Neustädter Seite weiterlaufen.
Die Arbeiten sollen nun auf der Neustädter Seite weiterlaufen.  © Thomas Türpe

Kampfmittelexperten sollen helfen

Binnen drei Wochen: Bereits drei Bomben wurden beim Abriss entdeckt.
Binnen drei Wochen: Bereits drei Bomben wurden beim Abriss entdeckt.  © DPA/Robert Michael

"Die weitere Beräumung und Sondierung auf der Altstädter Seite wird daher separat beauftragt. Dazu laufen Abstimmungen mit der Polizei und Kampfmittel-Experten."

"Man verliert den Glauben daran, dass das Brücken-Problem schnell gelöst werden kann", sagt Fraktions-Chef Holger Zastrow (55, Team Zastrow). Zudem wolle das Rathaus erst mal mit einem Rechtsgutachten die Rahmenbedingungen für einen Neubau und Abriss der verbliebenen Züge klären, investiere dafür viel Geld und Zeit.

"So haben wir in zehn Jahren noch keine Brücke", kritisiert Zastrow. Man verfange sich in Juristerei, anstatt im Zweifel loszulegen. Ein Abriss etwa sei in Katastrophenfällen wie diesem auch ohne langwierige Ausschreibungsverfahren möglich.

Fraktionschef Holger Zastrow (55, Team Zastrow) glaubt nicht, dass die Verwaltung die Brücken-Katastrophe schnell lösen kann.
Fraktionschef Holger Zastrow (55, Team Zastrow) glaubt nicht, dass die Verwaltung die Brücken-Katastrophe schnell lösen kann.  © Thomas Türpe
Mehrmalige Planänderungen: Der Abriss der eingestürzten Carolabrücke soll bis Ende März andauern.
Mehrmalige Planänderungen: Der Abriss der eingestürzten Carolabrücke soll bis Ende März andauern.  © Thomas Türpe

Laut Rathaus laufen die Arbeiten nun an der Neustädter Seite weiter, wo ebenfalls eine Baustraße auf der Elbe errichtet werden soll. Ziel sei es, bis Ende März mit Abriss und Bergung des eingestürzten Zuges fertig zu sein.

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, dpa/Robert Michael

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