Kaufpark Nickern vor dem Abriss: So soll der Neubau aussehen!
Dresden - Der Kaufpark Nickern soll abgerissen werden. Elbepark-Besitzer Kurt Krieger (72) will stattdessen komplett neu bauen. Die Kritik am Wegbaggern einer gerade einmal 25 Jahre alten Immobilie bleibt verhalten. Das liegt vor allem an Kriegers anspruchsvollen Plänen.
Die Ausgangslage: Kriegers Firma hat aktuell eine bis Ende Februar befristete Kaufoption für das Center.
"Ohne Zusicherung eines schnellen Verfahrens, sehen wir uns außer Stande, dieses Projekt zu starten", heißt es in einem internen Dokument.
Der Plan: Schon dieses Jahr will Krieger loslegen. Bis 2022 soll der leer stehende Baumarkt und das Parkhaus abgerissen sein. Bis 2024 soll der erste Neubau stehen, Kaufland, Media Markt und Müller könnten umziehen.
Parallel wird die zweite Hälfte des alten Centers abgerissen und bis 2025 neu gebaut. Der Möbel-Milliardär kann solch anspruchsvolle Projekte realisieren. Bei laufendem Betrieb wurde der Elbepark 2010 komplett umgekrempelt.
Entstehen sollen in Nickern drei "Stadthäuser" mit 1900 Stellflächen (aktuell 2300). Der neue Schwerpunkt soll auch im Bereich Gastro, Event, Gesundheit und Freizeit liegen.
Abriss notwendig: Alter Kaufpark Nickern ist nicht sanierfähig
"Eigentlich lohnt es sich nicht. Aber wir haben eine ganz besondere Beziehung zu Dresden. Wir wollen dabei helfen, Prohlis als Stadtteil aufzuwerten", sagt Andreas Uhlig (61), Chef der Centerentwicklung im Krieger-Imperium.
Die meisten Läden, vor allem Kaufland und Müller sollen während des Umbaus offen bleiben.
Die aktuelle Immobile hingegen sei nicht sanierbar und auf direktem Weg in die "Verslumung". Das Parkhaus sei baufällig, das Gebäude "hässlich", die technischen Anlagen "völlig überholt".
Der Neubau soll den Anforderungen eins "umweltgerechten Bauens" entsprechen. Aufs Park-Dach soll eine 8400 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage , die restlichen Dächer werden begrünt. Eine Pelletheizung soll für CO2-freie Wärme sorgen.
Sehr wahrscheinlich muss der Rat für Abriss und Neubau sein OK geben. Grüne-Rat Thomas Löser (48): "Wir müssen den Verlust an Ressourcen durch den Abriss, abwägen mit dem, was neu entstehen soll."
Auch der Bauexperte der Linken, Tilo Wirtz (53), ist unglücklich über den Abriss. "Nach 25 Jahren so ein Areal platt zu machen, ist erschütternd. Aber die neuen Pläne scheinen schlüssig, wenn die ökologischen Ansätze umgesetzt werden."
Krieger will 300 Millionen Euro investieren, 140 Millionen in den Kauf der Immobile und 120 Millionen in den Neubau.
Titelfoto: Steffen Füssel