Kampf um die alte Operette: Bürgerinitiative gegen Verfall und Zerstörung

Dresden - Seit mittlerweile acht Jahren steht die alte Operette in Dresden-Leuben leer. Die Bürgerinitiative "Alte Operette - Leuben beleben" kämpft für das vor sich hin rottende Gebäude. Nun mussten die rund 30 Mitglieder feststellen, dass der heutige Zustand der Zerstörung enorm ist.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative zeigen aktuelle Fotos. Von links: Heike Witopil (61), Petra Hering (68), Dr. Rainer Kempe (81), dahinter stehend: Anja Apel (64) und Annett Müller.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative zeigen aktuelle Fotos. Von links: Heike Witopil (61), Petra Hering (68), Dr. Rainer Kempe (81), dahinter stehend: Anja Apel (64) und Annett Müller.  © Petra Hornig

"Wir haben große Sorgen", so beschreibt Dr. Rainer Kempe (81), Kopf der Initiative, die aktuelle Situation.

Immer wieder macht Vandalismus der Operette zu schaffen. Schon längst hätte hier mit Bauarbeiten angefangen werden müssen. Doch es zuckt sich nichts.

Und das, obwohl bereits 800.000 Euro für die Sanierung des Garderobenhauses im Haushalt der Stadt eingeplant waren.

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Jetzt der Schock für die Bürgerinitiative - das Geld soll nicht in den Finanzhaushalt der nächsten Jahre übernommen werden. Das sorgt für Entsetzen.

"Man sollte erst mal Erhaltenswertes erhalten und nicht schon wieder ein neues Konzerthaus für Millionen bauen", schimpft Heike Witopil (61).

Das insgesamt 7300 Quadratmeter große Gelände sieht von außen noch ganz gut aus. Doch innen drehen die Vandalen völlig frei. (Archivbild)
Das insgesamt 7300 Quadratmeter große Gelände sieht von außen noch ganz gut aus. Doch innen drehen die Vandalen völlig frei. (Archivbild)  © privat
Herausgerissene Kabel, kaputte Fenster und eine zusammenfallende Einrichtung lassen sich in einigen Teilen des Gebäudes finden.
Herausgerissene Kabel, kaputte Fenster und eine zusammenfallende Einrichtung lassen sich in einigen Teilen des Gebäudes finden.  © privat
Alte, kaputte Waschbecken und herumliegende Rohre: Durch den langen Leerstand gibt es nicht mehr viel, was noch in Takt ist.
Alte, kaputte Waschbecken und herumliegende Rohre: Durch den langen Leerstand gibt es nicht mehr viel, was noch in Takt ist.  © privat

Ein Wiederaufbau als Kulturzentrum wäre möglich

Einst wurden hier großartige Stücke aufgeführt. Doch mittlerweile steht kaum noch die Bühne.
Einst wurden hier großartige Stücke aufgeführt. Doch mittlerweile steht kaum noch die Bühne.  © privat

Eine für 30.000 Euro durchgeführte Machbarkeitsstudie zeigt, dass die alte Operette als kulturelles Zentrum Leubens durchaus möglich wäre.

"Tanzvereine, Sportvereine und die Leubener würden von einer Wiederbelebung profitieren", so Kempe. Doch die Stadt scheint ihr Geld lieber für andere Zwecke ausgeben zu wollen.

"Was ist denn das für eine Kulturstadt für ein Aushängeschild, dass man ein Objekt, was Jahrzehnte zur Kultur beigetragen hat, so stiefmütterlich behandeln kann?", schimpft Petra Hering (68).

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Wenn nichts unternommen würde, um das Gebäude wieder aufzubauen, dann ginge der Vandalismus weiter - und die alte Operette wäre wohl nicht mehr zu retten.

Titelfoto: Petra Hornig

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