Kampf um die alte Operette: Bürgerinitiative gegen Verfall und Zerstörung
Dresden - Seit mittlerweile acht Jahren steht die alte Operette in Dresden-Leuben leer. Die Bürgerinitiative "Alte Operette - Leuben beleben" kämpft für das vor sich hin rottende Gebäude. Nun mussten die rund 30 Mitglieder feststellen, dass der heutige Zustand der Zerstörung enorm ist.
"Wir haben große Sorgen", so beschreibt Dr. Rainer Kempe (81), Kopf der Initiative, die aktuelle Situation.
Immer wieder macht Vandalismus der Operette zu schaffen. Schon längst hätte hier mit Bauarbeiten angefangen werden müssen. Doch es zuckt sich nichts.
Und das, obwohl bereits 800.000 Euro für die Sanierung des Garderobenhauses im Haushalt der Stadt eingeplant waren.
Jetzt der Schock für die Bürgerinitiative - das Geld soll nicht in den Finanzhaushalt der nächsten Jahre übernommen werden. Das sorgt für Entsetzen.
"Man sollte erst mal Erhaltenswertes erhalten und nicht schon wieder ein neues Konzerthaus für Millionen bauen", schimpft Heike Witopil (61).
Ein Wiederaufbau als Kulturzentrum wäre möglich
Eine für 30.000 Euro durchgeführte Machbarkeitsstudie zeigt, dass die alte Operette als kulturelles Zentrum Leubens durchaus möglich wäre.
"Tanzvereine, Sportvereine und die Leubener würden von einer Wiederbelebung profitieren", so Kempe. Doch die Stadt scheint ihr Geld lieber für andere Zwecke ausgeben zu wollen.
"Was ist denn das für eine Kulturstadt für ein Aushängeschild, dass man ein Objekt, was Jahrzehnte zur Kultur beigetragen hat, so stiefmütterlich behandeln kann?", schimpft Petra Hering (68).
Wenn nichts unternommen würde, um das Gebäude wieder aufzubauen, dann ginge der Vandalismus weiter - und die alte Operette wäre wohl nicht mehr zu retten.
Titelfoto: Petra Hornig