Jugendfreunde feiern Wiedersehen nach 57 Jahren: Alter Flaschenpost sei Dank

Dresden - Großes Wiedersehen! Drei Jugendfreunde treffen sich dank einer Flaschenpost nach 57 Jahren wieder. Klingt wie ein Traum? Für Klaus Gersdorf (72), Barnabas Franz (71) und Dieter Quetschke (73) ist er wahr geworden.

Im Juni entdeckten die Campingplatz-Besitzer Mirko (42) und Daniela Naumann (40) eine alte Flaschenpost.  © Petra Hornig

Im Juli 1967 schrieben drei Jungs zur Erinnerung an ihren gemeinsamen Urlaub auf dem Campingplatz Boxdorf (nahe Moritzburg) eine Flaschenpost. Die heutigen Campingplatz-Besitzer Mirko (42) und Daniela Naumann (40) fanden diese im Juni bei Renovierungsarbeiten nach fast 60 Jahren wieder und machten sich mit TAG24 auf die Suche nach den Absendern - mit Erfolg.

Barnabas Franz ist der Erste, der an der Rezeption des Zeltplatzes auf seine beiden Freunde wartet. Er war aus Oberfranken für das Treffen extra zurück in seine alte Heimat gefahren. "Ich bin sehr gespannt", sagt der Jüngste des Dreiergespanns, der als Steuerungstechniker im Westen arbeitete.

Dieter Quetschke und seine Ehefrau Heidrun (71) kommen wenig später mit ihrem Auto aus Dippoldiswalde am Treffpunkt an. "Ich kann mich an nichts erinnern", begrüßt ihn Barnabas mit einem kräftigen Händeschütteln.

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Dieter stimmt nickend zu. Beide unterhalten sich über die vergangenen Zeiten. "Man muss erst mal die Fäden finden und alles fassen. Es ist eine ewig lange Zeit her", stellt Dieter fest. Ihren treuen Begleiter Hund Charly (7) haben die Quetschkes nicht mitgebracht. "Er ist übers Wochenende im Urlaub", so Heidrun.

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Jugendfreunde tappen im Dunkeln

Endlich wieder vereint: die Urheber der Flaschenpost: Klaus Gersdorf (72, v.l.n.r.), Barnabas Franz (71) und Dieter Quetschke (73).  © Eric Münch
Dieter Quetschke und Ehefrau Heidrun (71) mit Hündchen Charly (7).  © Steffen Füssel
Die Flaschenpost ist 57 Jahre alt.  © Eric Münch

Nun fehlt nur noch Klaus Gersdorf. Mit einem Lächeln steigt er aus seinem Wagen. Klaus und Dieter umarmen sich. "Wir haben uns lange nicht gesehen - seit der Lehre."

Die beiden Männer waren zusammen in der Berufsschule, verloren sich aber danach aus den Augen. Klaus zog es nach der Wende nach Böblingen (nahe Stuttgart). Dort arbeitete er in einer Stuckateurfirma.

Die Geschichte mit der Flaschenpost hat sich trotz der Entfernung auch dort herumgesprochen. "Mein Enkel war ganz aufgeregt und wollte auch gleich eine Flaschenpost machen", erzählt Klaus.

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Doch wer hatte eigentlich damals die Idee? Das wissen die drei Jugendfreunde auch nicht mehr so recht.

"Ich dachte, wir haben die Flaschenpost in den Teich geschmissen oder verbuddelt", schmunzelt Dieter. Doch dass sie nach all den Jahren wieder auftauchte - darüber sind die Männer heute sehr froh.

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