Aus für traditionsreiches Gasthaus: Italienisches Dörfchen macht zu
Dresden - Ein Traum ging in Erfüllung als die Dresdner Gastronomen Janet (48) und Maik Kosiol (57) das Italienische Dörfchen übernahmen. Jetzt, vier Jahre später, werfen sie das Handtuch. Das traditionsreiche Gasthaus am Theaterplatz schließt zum Jahresende.
Rückblick: "Das italienische Dörfchen ist ein ganz außergewöhnliches Objekt, in das wir all unsere Kraft investieren wollen", so Kosiol 2019 kurz vor Eröffnung.
Heute klingt das anders: "Unser Vermieter, die Altmann GbR aus Hamburg, hat seit Jahren das Objekt vernachlässigt. Allein aus sicherheitstechnischen Gründen ist es ausgeschlossen dort weiterzuarbeiten."
Zudem sei ein Wasser- und Brandschaden im Keller entstanden, der vom Vermieter nicht behoben wurde.
Nach eigenen Angaben habe der Gastronom Verluste von mehreren hunderttausend Euro: "Die Baustelle Augustusbrücke hat uns 2020 fast zum Aufgeben gebracht.
Es wurden aber Lösungen gefunden. Leider waren es nur mündliche Zusagen des Vermieters, welche uns jetzt auf die Füße fallen."
Auch Almir "Miri" Myslimaj (44) zieht mit seinem Restaurant (Enotria da Miri, obere Etage) aus: "Es ist unmöglich, hier zu bleiben", sagt der Betreiber auf Anfrage. Kosiol betreibt das Gasthaus bis zum 31. Dezember weiter, will den Abgang gut über die Bühne kriegen: "Das sind wir den Gästen, den Mitarbeitern und dem Objekt schuldig."
Der Hamburger Vermieter war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Die Stadt Dresden konnte sich nicht äußern.
Titelfoto: Eric Münch