Pirna - Als Tor zur Sächsischen Schweiz ist Pirna für Bergfreunde und -sportler um eine Attraktion reicher geworden: Die Stadt besitzt jetzt eine Kletterkirche.
Um die Geschichte der Kletterkirche zu erzählen, muss man zurück ins Jahr 2002 blicken. Während der Jahrhundertflut stand damals in der Altstadt das Wasser weit über einen Meter hoch - auch in der Hospitalkirche.
Für eine Sanierung der Kirche fehlten nach der Flut das Geld und eine Vision, denn die Pirnaer Gemeinde benötigte das Gotteshaus perspektivisch nicht.
Auf der Suche nach Nutzungskonzepten sprach die Stadt als Eigentümerin der Hospitalstiftung (ihr gehört die Kirche) 2016 den Sächsischen Bergsteigerbund (SBB) und Pirnaer Kletterfreunde an.
Die Idee "Kletterkirche" zündete. Doch es brauchte acht Jahre und Hunderte Stunden ehrenamtlicher Arbeit, um sie erfolgreich umzusetzen (Investition rund 130.000 Euro; Land und Stadt förderten das Projekt annähernd zur Hälfte).
In Pirnaer Hospitalkirche steht heute ein 8,30 Meter hoher Kletterturm
Heute steht im Innern der entwidmeten Kirche ein 8,30 Meter hoher Kletterturm mit insgesamt 40 Kletterrouten (angeschraubte, künstliche Griffe).
"Mehrmals in der Woche üben sich dort jetzt Kinder- und Seniorengruppen sowie Schulklassen im Sportklettern", berichtet Gunter Thar (59) zufrieden. Er hat als Vorsitzender der SBB-Ortsgruppe über die Jahre für das Projekt gekämpft.
Tipp: Am Sonntag von 16 bis 19 Uhr öffnet die Kletterkirche für Interessierte ihre Türen.