In Dresdens Tierheimen haben es manche Bewohner besonders schwer
Dresden - Fast 2,3 Tonnen Katzenfutter, 1104 Säcke Katzenstreu und mehr als 900 Dosen Hundefutter wurden vergangenes Jahr im Dresdner Tierheim verbraucht. Keine Überraschung bei all den Tieren, die hier ein- und im Idealfall auch wieder ausgehen. 959 Tiere wurden allein vergangenes Jahr aufgenommen, 538 davon vermittelt.

Damit ist die Zahl der Aufgenommenen leicht angestiegen. Im Vorjahr waren es noch 899.
Besonders herausfordernd kann die Vermittlung von außergewöhnlichen Tieren sein. So zum Beispiel bei Freddy, einem achtjährigen Graupapagei, der nach jahrelanger Einzelhaltung die Welt neu entdecken muss.
"Obst und Sonnenlicht waren für ihn völlig fremd", so Tierheimleiter Florian Hanisch (39). Seit Mitte Februar ist der Vogel im Dresdner Tierheim.
Auch die Streifennatter ist ein schwer vermittelbarer Fall. "Sie ist schon ewig hier." Sogar die Wasserschildkröten haben es schwer, ein neues Zuhause zu finden. "Reptilien sind oft nicht die erste Wahl", erklärt Hanisch.
Der 39-Jährige ist Tierliebhaber durch und durch. Er lebt auf einem Bauernhof in siebter Generation und hat selbst zahlreiche Tiere.



Ein Drittel der Neuzugänge im Tierheim sind Katzen

Selbst Hunde und Katzen haben es nicht immer leicht. Im Vorjahr war jeder dritte Neuzugang eine Katze. Auch Hunde wie der Cane-Corso-Mix Max (4) sind echte Herausforderungen für die Mitarbeiter.
Er wurde von seinem überforderten Halter abgegeben. An der Leine gehen ist ihm leider ein Fremdwort. Max ist stark und strotzt nur so vor Energie und Selbstbewusstsein.
Lutz Meißner (61), amtlicher Tierarzt, berichtet zudem von den "Wiederholungstätern", die immer wieder mit schlechten Haltungsbedingungen auffallen: "Es gibt leider Menschen, die sogar trotz eines Tierhaltungsverbots erneut Tiere anschaffen." Die Tiere werden dann vom Veterinäramt abgeholt und kommen ins Tierheim.
"Wir sind dafür da, Tieren in Not zu helfen", so Gesundheitsbürgermeistern Kristin Klaudia Kaufmann (48, Linke).
Ihr Lob für das engagierte Team aus aktuell acht Beschäftigten, drei Praktikanten und 20 Ehrenamtlichen ist groß – doch das Tierheim braucht dringend weitere Unterstützung. Infos unter: dresden.de/tierheim
Titelfoto: Eric Münch