In Dresdens Tier­heimen ha­ben es man­che Be­woh­ner be­son­ders schwer

Dresden - Fast 2,3 Ton­nen Kat­zen­fut­ter, 1104 Sä­cke Kat­zen­streu und mehr als 900 Do­sen Hun­de­fut­ter wur­den ver­gan­ge­nes Jahr im Dresd­ner Tier­heim ver­braucht. Kei­ne Über­ra­schung bei all den Tie­ren, die hier ein- und im Ide­al­fall auch wie­der aus­ge­hen. 959 Tie­re wur­den al­lein ver­gan­ge­nes Jahr auf­ge­nom­men, 538 da­von ver­mit­telt.

Gesundheitsbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (48, Linke) zusammen mit Tierpflegerin Joana Klein (30, r.) und Pyrenäenberghund Knut (4).
Gesundheitsbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (48, Linke) zusammen mit Tierpflegerin Joana Klein (30, r.) und Pyrenäenberghund Knut (4).  © Eric Münch

Da­mit ist die Zahl der Auf­ge­nom­me­nen leicht an­ge­stie­gen. Im Vor­jahr wa­ren es noch 899.

Be­son­ders her­aus­for­dernd kann die Ver­mitt­lung von au­ßer­ge­wöhn­li­chen Tie­ren sein. So zum Bei­spiel bei Fred­dy, ei­nem acht­jäh­ri­gen Grau­pa­pa­gei, der nach jah­re­lan­ger Ein­zel­hal­tung die Welt neu ent­de­cken muss.

"Obst und Son­nen­licht wa­ren für ihn völ­lig fremd", so Tier­heim­lei­ter Flo­ri­an Ha­nisch (39). Seit Mit­te Fe­bru­ar ist der Vo­gel im Dresd­ner Tier­heim.

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Auch die Strei­fen­nat­ter ist ein schwer ver­mit­tel­ba­rer Fall. "Sie ist schon ewig hier." So­gar die Was­ser­schild­krö­ten ha­ben es schwer, ein neu­es Zu­hau­se zu fin­den. "Rep­ti­li­en sind oft nicht die ers­te Wahl", er­klärt Ha­nisch.

Der 39-Jäh­ri­ge ist Tier­lieb­ha­ber durch und durch. Er lebt auf ei­nem Bau­ern­hof in sieb­ter Ge­ne­ra­ti­on und hat selbst zahl­rei­che Tie­re.

Lutz Meißner (61) mit Kater Tom (1), der erst seit eineinhalb Monaten im Dresdner Tierheim ist.
Lutz Meißner (61) mit Kater Tom (1), der erst seit eineinhalb Monaten im Dresdner Tierheim ist.  © Eric Münch
Graupapagei Freddy (8) wird nun vom Team rund um Tierheimleiter Florian Hanisch (39) bestens trainiert.
Graupapagei Freddy (8) wird nun vom Team rund um Tierheimleiter Florian Hanisch (39) bestens trainiert.  © Eric Münch
Aktuell können 43 von den 129 Tierheimtieren vermittelt werden.
Aktuell können 43 von den 129 Tierheimtieren vermittelt werden.  © Eric Münch

Ein Drittel der Neuzugänge im Tierheim sind Katzen

Max ist ein großer kräftiger Hund. Aktuell hört er nur auf Tierpflegerin Joana Klein.
Max ist ein großer kräftiger Hund. Aktuell hört er nur auf Tierpflegerin Joana Klein.  © Eric Münch

Selbst Hun­de und Kat­zen ha­ben es nicht im­mer leicht. Im Vor­jahr war je­der drit­te Neu­zu­gang eine Kat­ze. Auch Hun­de wie der Cane-Cor­so-Mix Max (4) sind ech­te Her­aus­for­de­run­gen für die Mit­ar­bei­ter.

Er wur­de von sei­nem über­for­der­ten Hal­ter ab­ge­ge­ben. An der Lei­ne ge­hen ist ihm lei­der ein Fremd­wort. Max ist stark und strotzt nur so vor En­er­gie und Selbst­be­wusst­sein.

Lutz Meiß­ner (61), amt­li­cher Tier­arzt, be­rich­tet zu­dem von den "Wie­der­ho­lungs­tä­tern", die im­mer wie­der mit schlech­ten Hal­tungs­be­din­gun­gen auf­fal­len: "Es gibt lei­der Men­schen, die so­gar trotz ei­nes Tier­hal­tungs­ver­bots er­neut Tie­re an­schaf­fen." Die Tie­re wer­den dann vom Ve­te­ri­när­amt ab­ge­holt und kom­men ins Tier­heim.

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"Wir sind da­für da, Tie­ren in Not zu hel­fen", so Ge­sund­heits­bür­ger­meis­tern Kris­tin Klau­dia Kauf­mann (48, Lin­ke).

Ihr Lob für das en­ga­gier­te Team aus ak­tu­ell acht Be­schäf­tig­ten, drei Prak­ti­kan­ten und 20 Eh­ren­amt­li­chen ist groß – doch das Tier­heim braucht drin­gend wei­te­re Un­ter­stüt­zung. In­fos un­ter: dres­den.de/tier­heim

Titelfoto: Eric Münch

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