In Dresden voll vermietet, doch darum baut Vonovia keine neuen Häuser
Dresden - Auch nach dem Verkauf von gut 1200 Wohnungen an die Stadt bleibt Vonovia mit 43.000 Wohnungen Dresdens größter Vermieter. Am Donnerstag zog der DAX-Konzern Jahresbilanz und gab seine Pläne für 2024 bekannt.
Vonovia bietet 85.000 Dresdnern ein Zuhause. Der Leerstand beträgt geringe 2,3 Prozent, hauptsächlich bedingt durch Umzüge und Sanierungen. "Wir sind de facto voll vermietet", sagt Regionalbereichsleiter Sebastian Krüger (45) zufrieden.
Rund 10.000 Wohnungen sind sozial schwächeren Mietern vorbehalten, die Belegungsrechte liegen bei der Stadt.
Im letzten Jahr sanierte Vonovia 3200 Wohnungen, plant auch für dieses Jahr mit dieser Größenordnung. Ein Termin für die seit Jahren darauf wartenden Mieter am Quartier Neustädter Markt konnte Krüger aber nicht nennen.
Bis 2045 wolle der Konzern einen "nahezu treibhausgasneutralen Gebäudebestand" erreichen. Im vergangenen Jahr wurden 31 Photovoltaikanlagen auf einer Fläche von gut 7600 Quadratmetern installiert, weitere sollen dieses Jahr hinzukommen.
Vonovia will 2024 zwei begonnene Neubauprojekte fertigstellen
Schwierig bleiben Neubauvorhaben. "Wir starten aktuell keine neuen Prozesse", so Krüger mit Verweis auch auf die hohen Baukosten. So müsste man Quadratmeterpreise von 20 Euro verlangen - aktuell liege der Vonovia-Schnitt bei 6,82 Euro.
Man habe zwar noch Grundstücke und auch Pläne wie etwa an der Nikolaistraße (Johannstadt) bis zu 300 Wohnungen zu errichten. Dafür müssten sich jedoch die Bedingungen der Branche ändern, auch Fördermittel erhöht werden, so Krüger.
Immerhin stelle man in 2024 noch zwei begonnene Neubauprojekte fertig (über Partner Quarterback): Das Johannquartier (Dürerstraße) mit 195 Wohnungen und das Annenquartier (Clara-Zetkin-Straße) in Löbtau mit 110 Wohnungen. Was mögliche Kooperationen für neue Wohnungsbauprojekte mit Chip-Riesen wie "TSMC" angeht, sei man "grundsätzlich offen".
Laut Vonovia und deren Umfragen sind über drei von vier Mietern zufrieden mit ihrem Vermieter. Man unterstütze lokale Kultur und Projekte wie Prohliser Herbstfest oder die Begegnungsstätte "Freiraum" mit Tanz-Kursen an der Borsbergstraße. Krüger: "Dresden liegt uns am Herzen, ist und bleibt wichtig für uns."
Titelfoto: Steffen Füssel