In Dresden gestrandet! Theater-Familie kämpft ums Überleben
Dresden - Erst Corona, dann der Wintereinbruch. Das Wandertheater "Zauberwald" steht in seinem Winterquartier im Alberthafen vor dem finanziellen Ruin.
Die Schneemassen haben am Montagmorgen das Theaterzelt einstürzen lassen. Nur die Hilfsbereitschaft der Dresdner kann die 14-köpfige Darsteller-Familie noch retten.
Familienoberhaupt Markus Sperlich (59) hebt ohnmächtig die Arme: "Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll. Seit einem Jahr haben wir so gut wie keine Auftritte und Einnahmen. Unsere Ersparnisse sind aufgebraucht." Die beliebten Kinderprogramme wie "Grüffelo" oder "Dschungelbuch" liegen auf Eis.
Nach dem letzten Auftritt im Oktober in Leuben hat die Großfamilie ihr Winterlager im Alberthafen bezogen. Vier Wohnwagen parken am kaputten Zelt.
"Wir könnten es reparieren lassen, aber das wird einige Tausend Euro kosten - und die haben wir nicht", seufzt Sperlich.
"Wir wissen kaum, wie wir heizen sollen. Aller drei Tage brauchen wir pro Wohnwagen eine Flasche Gas."
Familie bittet um Hilfe
Und nicht nur das: Sperlichs Tochter Gina (36) erwartet im März ihr drittes Kind. "Ich brauche noch eine komplette Babyausstattung, angefangen vom Kinderwagen bis hin zu Sachen", sagt Gina, während sie sich um ihre Kinder Luis (10) und Ashley (8) kümmert.
"Die beiden gehören zur achten Generation, die mit dem Wandertheater auf Tournee geht" - darauf ist Markus Sperlich stolz. Mit seiner Frau Petra (57) hält er die Familie zusammen: zwei Töchter, einen Sohn, zwei Schwiegersöhne, eine Schwiegertochter und sechs Kinder.
"Wir alle wollen so gern wieder Theater spielen. Aber erst mal müssen wir den Lockdown überstehen. Wir haben bis jetzt noch keinen Euro Unterstützung erhalten", sagt Sperlich. "Wir sind dankbar für jede Art von Hilfe, egal ob finanziell oder mit Sachwerten. Sonst sind wir am Ende."
Damit sich wieder der Vorhang für die Sperlichs hebt: Hilfe kann unter Tel. 0177/6 56 59 85 angeboten werden.
Titelfoto: Norbert Neumann