Immer wieder verschwinden Dresdens Verkehrszeichen spurlos
Dresden - Erst vor wenigen Tagen klauten Unbekannte das Dresdner Ortseingangsschild an der Radeberger Landstraße. Autofahrer konnten kurzzeitig nur anhand des leeren Pfeilers erahnen, wann sie die Grenzen der Landeshauptstadt überquerten ... Die dreiste Aktion ist bei Weitem kein Einzelfall. Auch andere Verkehrszeichen werden immer wieder zum Objekt der Begierde.
"Wir haben rund 3500 Verkehrszeichen gelagert", sagt Andree Semmler (61), der Herr über die Verkehrszeichen beim Straßenamt. In Dresdens einzigem Schilder-Lager in Reick befinden sich alle möglichen Richt-, Vorschrifts- und Gefahrenzeichen - dazu noch knapp 2000 Straßenschilder.
Sollte eines der circa 73.500 aktuell innerhalb von Dresden aufgestellten Verkehrszeichen mal abhandenkommen, ist schnelle Hilfe garantiert.
Er und sechs Mitarbeiter machen das Zeichen mittels Schellen aufstellbereit und ersetzen das fehlende Exemplar manchmal sogar noch am selben Tag.
Ortstafeln mit wechselnder Beschriftung können vor Ort sogar selbst bedruckt werden.
Schilder-Klauer müssen mit Freiheitsstrafen rechnen
Schilder-Experte Semmler: "Es sind jedoch nicht unbedingt Ortseingangsschilder, die oft entwendet werden. Am meisten verschwinden Geschwindigkeitsbegrenzungen mit der 30 und der 50." Vermutlich beliebte Geschenke zu runden Geburtstagen oder Jubiläen ...
Nach Angaben der Polizei sind derartige Diebstähle aber kein Kavaliersdelikt. Im aktuellen Fall an der Dresdner Heide ermitteln die Behörden wegen besonders schweren Diebstahls.
Werden Täter geschnappt, blühen dafür laut Strafgesetzbuch sogar Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu zehn Jahren!
Titelfoto: Holm Helis