Immer wieder Knöllchenzeit vor Schulen: Wie das Ordnungsamt gegen "Elterntaxis" kämpft
Dresden - Bis zu 16 Politessen patrouillieren täglich in kleinen Teams vor Dresdens Schulen, fotografieren und ermahnen falsch parkende Mamis und Papis, die ihre Kinder mit dem Auto zum Unterricht kutschieren. Denn allzu oft gefährden "Taxi" spielende Eltern andere Verkehrsteilnehmer - und die eigenen Kinder.
Ein Ordnungswächter bei einer Morgenkontrolle vor der 103. Grundschule zur TAG24: "Wir machen die morgendlichen Schulwegkontrollen täglich seit zwei Jahren, haben seither einen früheren Arbeitsbeginn."
Häufige Vergehen: Halten am linken Fahrbahnrand, Halten in zweiter Reihe, an der Kreuzung. Oft stehen die Kinder mitten auf der Straße, wenn sie aus dem Auto steigen, zwischen Autos, Radlern und ohne Durchblick.
"Als wir begonnen haben, haben wir mit den Eltern vor allem das Gespräch gesucht. Inzwischen sind wir mit dem Verwarnen nicht mehr so zimperlich", sagt einer der Beamten.
Knöllchen haben sie immer zur Hand: Immerhin 15 Euro kostet das Parken auf linker Fahrbahnseite, Halten in zweiter Reihe 55 Euro. "Das machen wir nicht zum Spaß, sondern um für Verkehrssicherheit zu sensibilisieren."
Stadt Dresden will Schulwegsicherheit verbessern
Woher dieser Eifer? Grund ist das Bestreben der Stadt, die Schulwegsicherheit zu erhöhen. "Dazu gehört auch, die Gefahr durch Hol- und Bringeverkehre zu reduzieren", heißt es aus dem Rathaus.
Konkrete Erkenntnisse, wie man Elterntaxis verringert, lieferte ein Verkehrsversuch an der 63. Grundschule voriges Jahr.
Damals wurde die Straße für den Verkehr zu Schulbeginn und Schulschluss komplett gesperrt. Ein Stadtsprecher: "Dies hat auch die Gefahr durch Elterntaxis verringert."
Aktuell werde eine verkehrsplanerische Untersuchung zu allen Dresdner Grundschulen durchgeführt. Vorläufiges Ergebnis: Jede Schule habe individuelle Verkehrsprobleme.
Laut Stadtsprecher sollen sichere Rad- und Gehwege, Kontrollen "und weitere Maßnahmen" Abhilfe schaffen. Doch vorher sind erstmal Weihnachtsferien.
Titelfoto: Steffen Füssel