Dresden - Unter deutschen Städten mit ähnlicher Größe ist Dresden trauriger Spitzenreiter, was die Zahl der Fahrradunfälle mit Schwerverletzten betrifft. Häufig passieren die Unglücke, wenn Lkws rechts abbiegen und dabei Radler übersehen.
Sogenannte Abbiegeassistenten können in dieser Situation Leben retten. Seit 2022 nimmt die Verwaltung deshalb an der bundesweiten Aktion Abbiegeassistent teil, die den Einbau in Busse, Rettungswagen und Straßenkehrmaschinen fördert.
Doch eine Anfrage der FDP/FB-Stadtratsfraktion deckte nun auf, dass von den 289 städtischen Fahrzeugen mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen erst 45 mit dem Assistenten ausgestattet wurden.
FDP/FB-Stadtrat Jens-Uwe Zastrow (49) fordert, dass die Nachrüstung deutlich schneller erfolgen muss: "In zwei Jahren wurden gerade einmal 15 Prozent der Fahrzeuge umgerüstet. Wenn dieses Tempo beibehalten wird, ist die Stadt 2035 noch nicht fertig."
OB Dirk Hilbert (53, FDP) wies in seiner Antwort darauf hin, dass bei Ausschreibungen für Neufahrzeuge "die serienmäßige Ausrüstung mit Abbiegeassistent gefordert" werde. Das sei seit Juli für Güterfahrzeuge ab 3,5 Tonnen Gesamtmasse verpflichtend.
Rückendeckung für seine Kritik bekam Zastrow indes von ADFC-Vorstand Nils Larsen (40). Der warnt, dass zum Jahresende ein wichtiges Förderprogramm des Bundes ausläuft: Der Stadtrat müsse deswegen "in den kommenden Haushaltsverhandlungen ausreichend Mittel bereitstellen".