Großer Ansturm auf Oldtimer: Ikarus-Busse fahren wieder durch Dresden

Dresden - Euphorie an der Bushaltestelle: Unzählige Nostalgiker scheuten am Mittwoch langes Warten nicht, um noch einmal eine Runde mit dem DDR-Oldtimer "Ikarus 66" drehen zu können. So viele, dass sich im Bus die Fahrgäste dicht an dicht drängelten, nicht jeder Wartende überhaupt einen Platz bekam.

Der markante Ikarus 66 prägte in den 1960er- und 1970er-Jahren das Stadtbild Dresdens mit.
Der markante Ikarus 66 prägte in den 1960er- und 1970er-Jahren das Stadtbild Dresdens mit.  © Steffen Füssel

Aus dem ganzen Stadtgebiet reiste Jung und Alt zur Haltestelle "Schillerplatz" am Blauen Wunder, wo der blassgelbe Oldtimer am Mittwoch seinen ersten Stopp einlegte.

Auch Sören Effenberger (26) aus Prohlis wartete an seinem freien Tag auf den Bus. "Das ist einfach ein zeitloser Klassiker", schwärmt der 26-Jährige, eigentlich Busfahrer für die DVB. Aber in einem ungarischen Ikarus 66 saß er eben noch nie ...

Erfahrung mit dem Busklassiker gesammelt hatte dafür Rentner Roland Kanis (72) aus Striesen, der am Bussteig in Erinnerungen schwelgte. Er war früher Busfahrer, lenkte den Ikarus noch in den 1970er-Jahren durch Bad Schandau.

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Warum er über eine halbe Stunde in der Kälte ausharrte, um diesmal als Fahrgast mitzufahren? "Das kräftige Motorgeräusch will ich noch einmal hören." Er hatte Glück, ergatterte einen Platz im Innern.

Rentner Peter Schmidt (72) lenkte den historischen Wagen von Blasewitz in Richtung Pillnitz.
Rentner Peter Schmidt (72) lenkte den historischen Wagen von Blasewitz in Richtung Pillnitz.  © Steffen Füssel
Sören Effenberger (26) schoss Erinnerungsfotos.
Sören Effenberger (26) schoss Erinnerungsfotos.  © Steffen Füssel
Die Eheleute Volker (75) und Angelika Landgraf (72) waren voller Vorfreude.
Die Eheleute Volker (75) und Angelika Landgraf (72) waren voller Vorfreude.  © Steffen Füssel
Als Busfahrer nahm Roland Kanis (72) zu DDR-Zeiten in der Fahrerkabine des Ikarus 66 Platz.
Als Busfahrer nahm Roland Kanis (72) zu DDR-Zeiten in der Fahrerkabine des Ikarus 66 Platz.  © Steffen Füssel
Auch vor dem jüngeren Ikarus 260 stauten sich die Mengen.
Auch vor dem jüngeren Ikarus 260 stauten sich die Mengen.  © Steffen Füssel

Nicht jeder der wollte, bekam einen Platz

Weniger erfolgreich war das Ehepaar Landgraf aus Gruna, das zwar sowieso in Richtung Pillnitz unterwegs war - aber seine Reise liebend gern im Ikarus bestritten hätte.

"Ich bin früher häufiger mit dem Bus gefahren. Das ist pure Nostalgie", erzählt Rentnerin Angelika Landgraf (72). Umso größer die Enttäuschung, als Busfahrer Peter Schmidt (72) wegen Platzmangel schließlich ohne sie losfuhr.

Am Donnerstag und Freitag habt ihr noch einmal die Chance. Am Freitag sind sogar alle vier historischen Omnibusse (Ikarus 260, O405, H6B, Ikarus 66) in Dresden unterwegs.

Für Fahrpläne und weitere Informationen: dvb.de

Titelfoto: Steffen Füssel

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