Hotelpreise in Dresden steigen: Rammstein, AC/DC und der Kaiser machen uns die Betten voll
Dresden - Da kommt selbst Roland Kaiser (71) ins Schwitzen: Mit insgesamt sechs (!) Auftritten ziehen die Kultbands AC/DC ("Highway to Hell") und Rammstein ("Sonne") diesen Sommer Hunderttausende Musikfans nach Dresden. Das lässt die Preise für Hotelübernachtungen in schwindelerregende Höhen klettern.
Wer Mitte Mai oder Juni einen bezahlbaren Ausflug in die Elbmetropole plant, wählt besser einen anderen Zeitpunkt. Angebote im Stadtzentrum für unter 300 Euro pro Nacht müssen Urlauber auf Online-Plattformen wie "Trivago" oder "Booking" mit der Lupe suchen. Wenn sie überhaupt noch fündig werden.
"Wir sind bis auf eine handvoll Kajüten bereits ausgebucht", sagt Rezeptionist Felix Siebrecht (33) von der Schiffsherberge Pöppelmann. Er meinte den Andrang für die Zeit um die beiden Auftritte von AC/DC (16. und 19. Juni). Für die vier Rammstein-Konzerte (15. bis 19. Mai) sind bereits alle Zimmer weg.
"Bei uns liegen die Preise dann um 30 bis 50 Prozent höher", so Siebrecht. An normalen Tagen zahlen Gäste bis zu 50 Euro pro Nacht. Der vergleichsweise günstige Preis und moderate Anstieg erklärt sich durch den Status als Herberge.
Konzertgäste gleichen Minusgeschäft vom Winter aus
Anders sieht es in der "Bergwirtschaft Wilder Mann" aus. Hier werden Mitte Mai für die bereits knapp werdenden Einzel- und Doppelzimmer um die 230 Euro/Nacht fällig.
Rolf-Dieter Sauer (73), Eigentümer des 4-Sterne-Hotels: "Wir sind zu 90 Prozent ausgebucht. Und ja, die Preise für diesen Zeitraum liegen deutlich höher als sonst."
Sobald Infos zu Konzerten bekannt werden, schellen die Telefone, gehen jede Minute Anfragen via E-Mail ein: "Das hilft uns sehr, das Minusgeschäft außerhalb der Saison auszugleichen."
Zusätzliches Personal muss er bei derzeit 35 Mitarbeitern nicht einstellen: "Wir haben ein eingespieltes Team."
Dresden durch Großkonzerte als Touri-Ziel "erheblich aufgewertet"
Corinne Miseer (48), Leiterin von Dresden Marketing, bestätigt die Wichtigkeit der Konzerte: "Gastronomie und Handel dürfen sich über ein sattes Umsatzplus freuen." Durch die Großkonzerte werde Dresden als Touri-Ziel "erheblich aufgewertet".
Und auch das Rathaus verdient kräftig mit: Mit jeder Übernachtung spült die Beherbergungssteuer (6 Prozent) Geld in die Stadtkasse.
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