Klima-Streik an TU Dresden: Aktivisten legen Hörsaal lahm

Dresden - An der Technischen Universität in Dresden wird am Montag für das Klima gestreikt. Rund 50 Klimaktivisten besetzen seit dem Montagmorgen 9.20 Uhr das Audimax der TU Dresden.

Das Hörsaalzentrum, kurz HSZ, ist von Streikenden besetzt.
Das Hörsaalzentrum, kurz HSZ, ist von Streikenden besetzt.  © Thomas Türpe

Eigentlich stand bei den Maschinenbau-Erstsemestern am Montagmorgen eine Kontruktionslehre-Vorlesung auf dem Plan.

Die Lehrveranstaltung konnte jedoch nicht stattfinden, da 50 Aktivisten von "HSZfürsKlima" den größten Hörsaal der Uni besetzt hatten und unter lautem Trommeln skandierten: "Klimawandel wartet nicht, bis dein Abschluss fertig ist".

Die TU-Verantwortlichen suchten indes mehrfach den Dialog mit den Demonstranten, baten ihnen alternative Räume an, wo sie ihre Anliegen mit Studierenden diskutieren könnten, ohne den Lehrbetrieb zu stören.

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Darauf gingen die Aktivisten bislang jedoch nicht ein.

Klimaaktivisten beraten sich

Inzwischen ist auch die Polizei vor Ort und erwägt, das Audimax zu räumen.

Die Aktivisten beraten aktuell, wie sie mit der Räumungsankündigung umgehen und, ob sie den Saal geschlossen verlassen werden.

TU Dresden gibt Hörsaal frei, Aktivisten dürfen Audimax weiter besetzen

Update 15.34 Uhr: In einer Presseerklärung teilt die TU Dresden jetzt mit:

Durch die Aktivitäten von HSZfürsKlima kann im Audimax in dieser Woche kein Vorlesungsbetrieb stattfinden.

Die TU Dresden bedauert es zutiefst, dass durch die Aktion dieser Gruppe im Audimax alle weiteren Vorlesungen im Audimax ersatzlos entfallen, für die jetzt nicht kurzfristig ein Ausweichort gefunden werden kann. Wir empfinden die Aktion der Besetzer als Vertreibung, als einen demokratiefeindlichen und unfriedlichen Akt und unsolidarisch gegenüber anderen Interessengruppen.

Die Gruppe der Besetzer hat sich das Audimax als Raum genommen. Damit erlischt automatisch auch das Angebot im und am Potthoff-Bau.

Die TU Dresden hat sich entschieden, auf Druck nicht mit Gegendruck zu reagieren.

Die Gruppe HSZfürsKlima setzt mit ihrer Besetzung das klare Statement, dass sie ihre Aktion durchzieht, da sie nach eigenen Aussagen eine maximale Störung des Vorlesungsbetriebs erzielen möchte.

Alle Studierenden, die in dieser Woche Vorlesungen im Audimax gehabt hätten, sollten sich regelmäßig über OPAL informieren, ob ein Ersatzraum gefunden werden konnte oder ob die Vorlesung ersatzlos entfällt.

Das Rektorat ruft alle Studierenden und Beschäftigten zu einem friedlichen Miteinander auf.

Die Durchsetzung des Hausrechts ist Sache des Rektorats. Das Rektorat weist darauf hin, dass die Gruppe HSZfürsKlima bis heute 20 Uhr im Audimax geduldet wird und ab morgen 9 Uhr – auch wenn das Rektorat dies ausdrücklich nicht billigt - wieder Zutritt erhält, wenn sie sich friedlich verhält und keine Schäden verursacht werden. Eine Übernachtung in Gebäuden der Universität ist grundsätzlich nicht gestattet.

Update 12.17 Uhr: Wie die Aktivisten selbst verlauten lassen, soll die Unileitung wohl zugesagt haben, dass in der Woche vom 25.-19.11. keine Vorlesungen mehr im Hörsaalzentrum stattfinden sollen. Ein offizielles Statement seitens der Uni steht jedoch aus!

Update 11.42 Uhr: Die zweite Vorlesung des Tages findet trotz Klimaprotest statt. Aktivisten und Hochschulleitung einigten sich auf einen Kompromiss: auf der rechten Seite des Audimax findet die Vorlesung statt, die andere Hälfte des Saals bleibt weiterhin besetzt.

Der geteilte Hörsaal. Protestanten und Lernende in einem Saal
Der geteilte Hörsaal. Protestanten und Lernende in einem Saal  © privat

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