Himmlischer Striezel! Dresdner Bäcker lässt Stollen in der Frauenkirche reifen
Dresden - Dieser Christstollen schmeckt nicht nur himmlisch - er ist auch dem Himmel nah! 300 Zweipfünder aus der Dresdner Mühlenbäckerei von Bäckermeister Rüdiger Zopp (58) reifen seit dem heutigen Freitag in 29 Metern Höhe im Glockenturm der Frauenkirche am Neumarkt.
Die limitierten und nummerierten Striezel werden für 40 Tage im Glockenturm C unter vier Glocken gelagert - bei kühlen Temperaturen um 5 Grad, durchgehendem Wind und optimal in edle Holzkisten verpackt.
"Früher wurde der Stollen bis zum Advent in der ungeheizten Schlafstube aufbewahrt, das gibt es aber heute gar nicht mehr", bedauert Zopp.
Stattdessen haben seine drei Bäcker und vier Azubis den Stollen 181 Stufen im engen Aufgang in den Glockenturm hochgebuckelt. "Dafür habe ich extra sieben Holzkiepen nach historischen Vorbild anfertigen lassen."
Die Idee, die Stollenedition in der Frauenkirche zu lagern, entstand bei einem Missgeschick.
"Ein Azubi bekam beim Stollenbacken einfach nicht die traditionelle Form hin. Sein Teig sah nicht wie das in Tuch eingeschlagene Christkind aus, sondern wie die Frauenkirche. Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf", sagt Zopp, der für seine verrückten Aktionen und sein Großbritannien-Faible bekannt ist.
Erster besonderer Stollen wird für guten Zweck versteigert
Die Stiftung Frauenkirche war von der Stollen-Idee begeistert. "Wir unterstehen ja nicht der Landeskirche und denken deshalb auch marketingorientierter, da wir für den Unterhalt der Kirche selbst sorgen müssen", so Frauenkirchen-Pfarrer Markus Engelhardt (60).
Stollen Nr. 1 soll deshalb auch zugunsten der Stiftung versteigert werden, von allen weiteren kommt ein Spendenanteil der Stiftung zugute. "Die nächsten Stollen bekommen Queen Elizabeth und der Herzog von Kent", verrät Zopp. "Und für die Nummer 007 fällt uns sicher auch noch was ein ..."
Alle anderen Stollen der Edition gibt es ab sofort für 45 Euro im Onlineshop - versandt werden sie am 25. November. "Es sind klassische Rosinenstollen. Aber mit ein bisschen mehr Butter und Cognac", schwärmt Zopp.
Titelfoto: Montage: Eric Münch (2)