"Himmelfahrts-Kommando" in Altleuben: Hintern-Schaden! Historischer Wetterhahn vom Turm geholt
Dresden - Manch einer wird sich verwundert die Augen reiben: Der Himmelfahrtskirche in Altleuben fehlt doch was.
Am gestrigen Mittwoch wurde mithilfe eines Krans der Wetterhahn, der an die Petrusgeschichte kurz vor Jesus Tod erinnern soll, von der 77 Meter hohen Turmspitz geholt. Diagnose: Schäden am Hintern ...
Wochen zuvor hatte die Evangelische Kirchgemeinde Dresden-Ost SOS gefunkt. "Beim genaueren Hinsehen bemerkten wir, dass das Sonnenlicht vom Schwanz des Wetterhahnes anders reflektiert wird", erklärte Kirchvorsteherin Ulrike Eltz.
"Wir schickten eine Drohne nach oben und konnten so eine Bruchstelle am Hintern ausfindig machen."
Um zu verhindern, dass sich beim nächsten Orkan das Hinterteil vom Rest der mit einem Gramm Gold beschichteten Konstruktion löst, wurden Metallbildnermeister Thomas Müller (43) aus Wurzen und ein Kran angefordert.
Es brauchte fast anderthalb Stunden, das Fahrzeug mit seinem rund 80 Meter langen Ausleger vor dem Gotteshaus in Stellung zu bringen.
Kirchgemeinde richtet für Spenden der Dresdner ein Konto ein
In einem Förderkorb ließen sich der Handwerker und zwei seiner Mitstreiter in schwindelerregende Höhen bringen.
"Es ging alles problemlos über die Bühne", lautete sein Fazit. Auch das gut 250 Kilo schwere und 4,12 Meter hohe Turmkreuz wurde bei der Aktion mit auf den Boden geholt.
Dieses soll ebenso aufbereitet und besser befestigt werden. "Wir werden dem Wetterhahn eine solidere Grundkonstruktion verpassen", meinte der Experte.
"Der Hahn hat schlecht gedreht. Bei starkem Wind kam es zu Schwingungen auf den Fahnenschwanz und somit zum Bruch einer vor 22 Jahren sanierten Verstrebung."
Neben einer Reparatur des Original-Hahns (vermutlich von 1901) steht auch die Anfertigung eines Duplikats im Raum.
Allerdings bedarf es dazu der Unterstützung der Dresdner. Für deren Spenden richtete die Kirchgemeinde ein Konto ein.
Titelfoto: Norbert Neumann