Hier entsteht Dresdens neuer Fernbus-Bahnhof!
Dresden - Nach 25 Jahren Planung und Streit steht nun fest: Dresden bekommt ein Fernbus-Terminal am Wiener Platz. Auch ein Fahrradparkhaus wird gebaut. Ein Investor steht bereit. Im Januar sollen letzte Unterschriften geleistet werden, die Vorlage kann in den Stadtrat.
Gebaut wird, wie vom Rat beschlossen, auf einem schmalen, 260 Meter langen und 40 Meter breiten Streifen zwischen den Bahn-Gleisen und der Einfahrt zum Wiener Tunnel. Lange war dieses Areal in der Kritik, weil es gefühlt zu weit weg vom Hauptbahnhof und dem jetzigen Not-Halt der Fernbusse in der Bayrischen Straße ist.
Das neue Konzept scheint das zu kompensieren. Stattdessen soll ein regelrechtes "Mobilitätszentrum" entstehen.
Die wichtigsten Bausteine: Unmittelbar zwischen dem Busbahnhof und dem sich aktuell im Bau befindlichen Simmel-Einkaufszentrum (samt Hotel) entsteht eine neue Straßenbahn-Haltestelle.
Der Königspavillon am Hauptbahnhof ermöglicht eine nahe S-Bahn-Anbindung.
Büros, Fahrradparkhaus, Hotel, Bahnhof: Alles in unmittelbarer Nähe
Das Fernbusterminal soll zehn überdachte Bussteige erhalten, ein öffentliches WC ist geplant. Eine überdachte Verbindung zur neuen Bahn-Haltestelle entsteht, ebenso im Untergeschoss das Rad-Parkhaus mit 800 Stellplätzen und Rad-Service.
Das extrem schmale Grundstück wird zudem nach "oben" genutzt. Ein "hohes Haus" unterhalb der Richtlinien für ein Hochhaus soll gebaut werden.
Dort entstehen, am zentralsten Platz der Stadt, im "Network-Hub Dresden" reichlich Büro-Arbeitsplätze. Auf einer "Plaza"-Ebene (erstes Obergeschoss) entstehen Konferenzbereiche, zudem sind Terrassen, Dachterrassen und Dachgärten geplant.
Zusammen mit dem Parkhaus im Wiener Tunnel soll so eine direkte Verknüpfung von Auto, Rad, Bahn, Straßenbahn und Fernbus möglich sein.
"Wir sind auf einem guten Weg, es gibt ein sehr gutes Konzept, für das wir jetzt letzte Details klären. Ich bin zuversichtlich, dass die entsprechende Vorlage im Frühjahr den Stadtrat erreicht", sagt Baubürgermeister Stephan Kühn (41, Grüne).
Fernbushalt in Dresden: Auch der Stadtrand war mal im Gespräch
Die Idee eines Busbahnhofs im Stadtgebiet tauchte 1994 erstmals auf. Lange wurde dann darum gerungen, ob ein Standort in der Innenstadt oder am Stadtrand (Elbe Park) bevorzugt wird.
Die Debatte darum wurde von der Wirklichkeit eingeholt. Seit die mitunter sehr preiswerten Fernbusse der Bahn Konkurrenz machen dürfen, steuern diese hauptsächlich die Bayrische Straße direkt am Hauptbahnhof an.
Ein unübersichtliches Provisorium mit mehr als 400 An- und Abfahrten pro Tag entwickelte sich. 2017 legte sich die Stadt auf die Fläche am hinteren Ende des Wiener Platzes fest.
Auf der Immo-Messe Expo-Real in München wurde mehrfach nach Investoren gesucht.
Titelfoto: Montage: Holm Helis, Steffen Füssel