Dresden - Ehekrach, Diebstahl, Gegendemo: Ohne Polizei würde unsere Stadtgesellschaft im Chaos versinken.

Als Anerkennung für herausragende Arbeit klettern zweimal jährlich die besten Dresdner Ordnungshüter auf der Karriereleiter einen Rang nach oben, erhalten mehr Verantwortung und Geld.

Am gestrigen Dienstag wurden 90 Polizisten feierlich im Rathaus befördert.

Versammelt waren die Ordentlichsten, die Mutigsten, die Leistungsträger. Dass deren Beförderung im Festsaal des Dresdner Rathauses stattfand, sei nicht nur aus pragmatischen Gründen so (das Polizeipräsidium verfügt über zu kleine Räume): "Das ist symbolisch. Dresden ist engster Partner für Sicherheit", bekundete Polizeipräsident Lutz Rodig (61).

Bei allem gebührenden Lob für die "täglichen herausragenden Leistungen" der Ordnungshüter fand Rodig aber auch Grund genug für Kritik und Ansporn. Prager Straße und Wiener Platz seien weiterhin Schwerpunkt für die Dresdner Polizei: "Den ein oder anderen haben wir abräumen können, aber es hat sich nicht viel geändert", so der Polizeipräsident.

Die Behauptung, jede Großstadt habe ein Problem mit ihrem Hauptbahnhof, "dürfen wir nicht akzeptieren", sagte Rodig.

Bürgermeister Jan Donhauser (54, CDU) griff im Anschluss das Sicherheitsproblem am Dresdner Hauptbahnhof auf, erzählte von seinem kürzlichen Besuch in der Polizeidirektion am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main.

Tief beeindruckt vom Frankfurter Bahnhofs-Elend und der damit verbundenen Kriminalität sagte Donhauser zweimal: "Wir wollen das hier nicht."

Seit Monaten hält Donhauser daher die "Citywache" als Lösung im Gespräch. Eine Polizeiwache für die Prager Straße. Vor einem Vierteljahr war die Eröffnung dieser "Citywache" für den vergangenen September angesagt. Doch der Standort-Favorit im alten McDonald's wurde von der Fast-Food-Kette KFC weggeschnappt.

Die Suche nach einer entsprechenden Immobilie geht weiter.