Heinz-Steyer-Stadion erst 2025 fertig? "Unsicherheit eine Katastrophe"
Dresden - Es ist das Prestige-Projekt. Für gut 47 Millionen Euro wird das Heinz-Steyer-Stadion im Dresdner Ostragehege umgebaut. Geplant war die Eröffnung mit einem Leichtathletik-Meeting im Herbst 2023. Doch dieser Termin ist längst geplatzt und ein neuer steht in den Sternen. Wird erst 2025 richtig Leben in das Stadion einziehen?
Geplant ist dies nicht. Die Stadt Dresden hat sich mit dem Stadion als Team Base Camp für die EURO 2024 beworben.
Heißt: Mannschaften, die bei der Fußball-EM im nächsten Jahr in Deutschland antreten, könnten in Elb-Florenz ihr Quartier aufschlagen. Im Maritim sollen die Kicker nächtigen, im Stadion trainieren. So der Plan.
Sport-Bürgermeister Jan Donhauser (54, CDU) verrät: "Erste Interessenten haben bereits Besichtigungen durchgeführt. Über Anzahl und Namen der Nationen dürfen wir keine Auskunft geben."
Für eine Entscheidung der Landesverbände sei die Nähe zum Flughafen und Qualität der Hotels wichtig, aber auch "eine hohe Qualität des Platzes und der Trainingsstätte überhaupt ist dabei sicher ein Muss! Die Citylage des Sportpark Ostra sowie das Sportangebot über den Fußball hinaus - wie Tennis, Beachvolleyball oder Squash - sehen wir als Standortvorteil."
Im Dezember werden die EM-Gruppen ausgelost, danach wird klar sein, ob Spanien oder eine andere Nation ist Dresden ihre Zelte aufschlägt.
Die Dresden Monarchs warten auf die Rückkehr ins Heinz-Steyer-Stadion
Ob das Stadion für den Zeitraum 1. Juni bis 15. Juli 2024 fertig ist, scheint alles andere als klar. Derzeit laufen Verhandlungen mit dem Generalübernehmer ZECH Sports GmbH über einen Fertigstellungstermin.
Im März hieß es noch, dass die Footballer der Dresden Monarchs 2024 ihre Heimspiele wieder im "Heinz-Field" austragen können. Aber es zeichnet sich immer mehr ab, dass der Deutsche Meister von 2021 sich doch noch ein Jahr gedulden muss.
Auf konkrete TAG24-Nachfrage, was da dran ist, meinte Donhauser: "Erst mit Abschluss der Gespräche zwischen Landeshauptstadt und Generalübernehmer kann ein Zeitpunkt für die Eröffnung benannt werden."
Für Monarchs-Präsident Sören Glöckner (56) ist die aktuelle Ungewissheit "eine Katastrophe". Denn die Monarchs sind nicht darauf eingestellt, ein weiteres Jahr an der Trainingsstätte Bärnsdorfer Straße zu spielen. Die Infrastruktur und die Zuschauerkapazitäten sind dafür nicht ausgelegt. Vor allem aber ist der Kunstrasen dort komplett hinüber.
Der existiert seit 2007 und hätte bereits vor Jahren erneuert werden müssen. Der Fördermittelantrag für einen neuen wurde längst gestellt. Eine abschließende Bearbeitung durch Stadt und Freistaat steht aber noch aus.
Ohne Wettkampf kommen allein rund 33 Wochenstunden an Training aller Herren-, Jugend- und Cheerleader-Teams zusammen. Sie alle bräuchten eine Ausweichmöglichkeit.
Titelfoto: Steffen Füssel