Händler und City-Managerin warnen Rathaus vor Sparkurs!

Dresden - In den vergangenen Jahren hat Dresden in der Innenstadt Händler verloren, steht aktuell aber noch ganz gut da. Das könnte sich mit Blick auf die Sparpläne des Rathauses jedoch bald ändern, warnen City Management und Handelsverband.

Die Prager Straße bleibt eine Top-Adresse für Händler, wie die Ansiedlung von Zalando zeigt. Handelsvertreter bemängeln jedoch den "mangelnden Einkaufsflair" der südlichen Prager Straße.
Die Prager Straße bleibt eine Top-Adresse für Händler, wie die Ansiedlung von Zalando zeigt. Handelsvertreter bemängeln jedoch den "mangelnden Einkaufsflair" der südlichen Prager Straße.  © Petra Hornig

Was künftige Parkgebühren, Kulturevents oder Straßensozialarbeit betrifft, haben die Interessenvertreter des Gewerbes klare Forderungen.

Gegenüber 2020 (vor Corona) ist die Anzahl der Händler von 615 auf 549 gesunken, die Verkaufsflächen gingen um rund elf Prozent zurück.

Das ergibt eine Auswertung des Gutachterbüros Dr. Lademann und Partner, die für City Management und Co. die Geschäfte der Innenstadt (26er-Ring) durchkämmt und ausgewertet haben.

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Zwar stehen aktuell 76 Läden leer. Jedoch meist nicht länger als ein halbes Jahr, was also nicht für grundlegende Probleme spricht - mit Ausnahme der Hauptstraße.

Vertritt die Interessen des Gewerbes: City-Managerin Friederike Kranz (35) hat klare Forderungen an die Stadtpolitik. (Archivbild)
Vertritt die Interessen des Gewerbes: City-Managerin Friederike Kranz (35) hat klare Forderungen an die Stadtpolitik. (Archivbild)  © Petra Hornig
Boris Böhm (42) ist geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens Dr. Lademann und Partner.
Boris Böhm (42) ist geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens Dr. Lademann und Partner.  © Petra Hornig

Die Einkaufsmeile ist durch die Elbe von Besucherströmen der Innenstadt abgeschnitten

Sorgenkind Hauptstraße: Die Einkaufsmeile hat seit Jahren mit Leerstand zu kämpfen.
Sorgenkind Hauptstraße: Die Einkaufsmeile hat seit Jahren mit Leerstand zu kämpfen.  © Petra Hornig

Boris Böhm (42) vom Gutachterbüro sieht außerdem auf der südlichen Prager Straße einen Mangel an Einkaufsflair. Dort shoppen Passanten zwischen Hochhäusern (Hotels und Wohnblocks), das Sicherheitsgefühl und die Sauberkeit könnte besser sein.

Die geplante Polizei-Wache vor Ort sei darum zu begrüßen. Kontraproduktiv dagegen der geplante Abbau von Straßensozialarbeit.

"Der Handel ist nach wie vor Besuchsgrund Nummer eins für die Innenstadt", sagt Handelsverbands-Geschäftsführer David Tobias (45).

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Er warnt vor einer Erhöhung der Parkgebühren und DVB-Ticketpreise, welche die bereits eingetrübte Konsumstimmung (durch Inflation, Kostensteigerungen etc.) noch mehr belasten würde.

Wichtig sei ein Wandel der Innenstadt vom reinen Shopping-Zentrum zum Wohlfühl- und Erlebnisareal. Grüner, sicherer, sauberer, dazu Gastro- und Kulturangebote, empfehlen die Handelsvertreter. Der Verkehrsversuch "Lebendige Seestraße" sei zwar teuer gewesen, aber der richtige Weg.

Kleinen und großen Veranstaltern sollten zudem keine Steine in den Weg gelegt werden, fordert City Managerin Friederike Kranz (35). Konzerte wie Rammstein im Ostrapark oder auch das Filmfest spülten viele Besucher in die Innenstadt.

Titelfoto: Bilmontage/Petra Hornig (3)

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