Großkontrolle in Dresden: Radler und Autofahrer im Visier von Stadt und Polizei
Dresden - Vorsicht im Stadtverkehr: Am gestrigen Mittwoch startete die Polizei wieder die Kontroll-Aktion "Respekt durch Rücksicht". Bis 28. April werden Verkehrssünder - im Auto, auf dem Rad oder zu Fuß unterwegs - bei Verstößen aus dem Verkehr gezogen.
Da die Zahl der Unfälle mit Radler-Beteiligung im Vergleich zum Vorjahr um 18,8 Prozent und bei den Fußgängern um 9,1 Prozent stieg, unterzeichneten Polizei und Stadt im Rahmen der Aktion am Mittwoch eine Sicherheitskooperation.
Derweil hatten die Polizisten am Vormittag an der St. Petersburger Straße gut zu tun. 60 Euro Bußgeld und ein Punkt bekam ein Radler aufgebrummt, der eine rote Fußgängerampel ignoriert hatte.
Nur Sekunden später zogen die Polizisten eine Autofahrerin wegen Handynutzung am Steuer aus dem Verkehr.
Während ein Polizist die Sünder filmte, hoben die Kollegen 50 Meter weiter die Kelle: Polizeikommissarin Franzi (27): "Es geht darum, aufzuklären und ins Gespräch zu kommen."
Dresden ist bei der Radverkehrs-Sicherheit das Schlusslicht
Innerhalb von zweieinhalb Stunden ahndete das zehnköpfige Team zehn Rotlichtverstöße (neunmal Fahrrad und einmal Auto) sowie sechs Handyverstöße. 16 Radfahrer waren auf dem Gehweg unterwegs. Dazu kamen technische Mängel und ein Autofahrer unter Drogen.
Obwohl die Rücksicht-Kontrollen seit 2019 durchgeführt werden, "ist es nicht gelungen, den negativen Trend im Radverkehr zu stoppen", so Polizeipräsident Lutz Rodig (59). Dresden ist bei der Radverkehrs-Sicherheit zudem Schlusslicht unter den deutschen Städten.
Die Kooperation, die der Polizeipräsident, Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) und Ordnungsbürgermeisterin Eva Jähnigen (57, Grüne) unterschrieben haben, sieht nun eine engere Zusammenarbeit bei der Entschärfung von Unfallstellen vor.
Auch eine Abstimmung bei Kontrollen und eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit soll folgen.
Insgesamt werden in den nächsten Tagen 60 Kontrollen durchgeführt, davon auch einige mit Schwerpunkten, wie Abstandhalten. Unterstützt wird die Dresdner Polizei von der Bereitschaftspolizei.
Titelfoto: Montage: Holm Helis (2)