Großer Demo-Tag in Dresden: Bündnis plant Neonazi-Blockaden

Dresden - Der 80. Jahrestag der Bombardierung zieht wieder Rechtsextremisten in die Stadt. Am 13. Februar wollen Neonazis mit einem Autokorso zum Dr.-Külz-Ring ziehen, eine Feuertonne aufstellen, bis zum Sonnabend dort übernachten. Dann soll es einen sogenannten Trauermarsch durch die Stadt geben.

Anne Herpertz (26, Piraten, l.), Matthias Lüth (30, JuSos) und Rita Kunert (63, "Herz statt Hetze") rufen zu Protesten auf.  © Thomas Türpe

Oder eben nicht, wenn es nach "Dresden wiEdersetzen" geht. "Wir wollen Naziaufmärsche stoppen und setzen uns dafür ein, dass das städtische Gedenken abgeschafft wird, um keine Anschlusspunkte zu geben", sagt Sprecher Matthias Lüth (30, JuSos).

Dass es bei der Gedenkkritik nicht um die persönliche Betroffenheit geht, erklärt Stadträtin Anne Herpertz (26, Piraten): "Es geht nicht um die individuelle Trauer. Uns geht es um das öffentliche Zelebrieren."

Und so ruft das Bündnis für den 13. Februar ab 18.30 Uhr auf den Altmarkt, wo es auch eine AfD-Kundgebung geben wird. Dorthin wird es sowohl vom Goldenen Reiter als auch vom Fritz-Foerster-Platz eine Zubringer-Demo geben.

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Am 15. Februar mobilisiert das Bündnis an Hauptbahnhof und Goldenen Reiter. Erklärtes Ziel ist die Blockade der Neonazi-Demo.

"Sind wir viele Menschen, können wir den Lauf der Neonazis ins Stadtzentrum verhindern", sagt Rita Kunert (63, "Herz statt Hetze"). Die Rechtsextremen selbst haben ihren Startpunkt noch nicht veröffentlicht, wollen aber 14 Uhr loslaufen.

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Menschenkette nur in der Altstadt

OB Dirk Hilbert (53, FDP) wird am Gedenktag eine Rede halten.  © Steffen Füssel

Der Auftakt zur diesjährigen Menschenkette findet am Donnerstag auf dem Theaterplatz statt (ab 17 Uhr).

Um 17.30 Uhr spricht OB Dirk Hilbert (53, FDP).

18 Uhr soll sich zum Glockengeläut der Kirchen die rund vier Kilometer lange Menschenkette über die Brühlsche Terrasse, entlang Synagoge, Frauenkirche, Rathaus, um den Altmarkt und über den Postplatz zurück zum Theaterplatz formieren.

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Auf diese Weise wird die Altstadt umschlossen.

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