Graue Tage und Zeitumstellung: Leiden auch Kühe unter Stimmungsschwankungen?
Dresden - Die Temperaturen sind unten, der Winter ist da. Was sich negativ auf das menschliche Gemüt auswirken kann (jahreszeitliche Stimmungsveränderungen), schlägt sich auch auf die Milchproduktion nieder - und zwar positiv.
Denn jenseits der 25 Grad empfindet die Kuh Stress. "Das A und O bei der Milchkuh-Haltung ist der Sommer. Wir haben große Ventilatoren und Beregnungsanlagen in der Scheune, mit denen wir kühlen", berichtet Marc Bernhardt (37).
Gemeinsam mit seinem Vater leitet er die "Milchtanke" in Freital in der siebten Generation. Die aktuellen Niedrigtemperaturen sorgen dafür, dass die Tiere produktiver sind.
Auf dem Milchbauernhof in Freital werden dabei täglich bis zu 3000 Liter Milch gewonnen. Dafür muss jede Kuh zweimal am Tag zum Melken, um 30 bis 50 Liter abzugeben. "Alles läuft automatisch. Die Kuh ist total entspannt", berichtet Bauer Bernhardt.
Nach 15 Jahren im Dienst und mehr als 100.000 Litern Milch verstarb letztes Jahr die älteste Kuh des Hofs. Drei Jahre lang genoss sie zuvor ihre verdiente Rente: "Auf unserem Hof entsteht und endet das Leben. Es ist wichtig, diese Kreislaufwirtschaft zu verstehen."
Seit 2017 ist die Milchtanke in Freital ein "gläserner Bauernhof" mit zwei großen Kuhställen, Streichelzoo und Kinderspielplatz. Jeder ist willkommen, um zu schauen oder Fragen zu stellen. Wurst, Eier und Milch aus Eigenproduktion sind neben der Scheune mit einer Kasse des Vertrauens zu kaufen. Infos: freitaler-milchtanke.de.
Titelfoto: Montage: Norbert Neumann (2)