70.000-Euro-Radwege am Blauen Wunder: Deshalb verschwinden die Markierungen nicht sofort!
Dresden - Nur acht Tage dauerte es, schon wurde der umstrittene Verkehrsversuch am Blauen Wunder für gescheitert erklärt. Also ab Mittwoch (17. April) wieder weniger Stau und pünktliche Busse? Nein! Die Radmarkierungen bleiben noch knapp zwei Wochen. Das hat seine Gründe.
Noch bis zum 28. April dauert es, bis der altbekannte Status quo wiederhergestellt werden kann. Wie die Stadt Dresden am späten Dienstagnachmittag mitteilte, müssen zunächst Fachfirmen beauftragt werden, "um die Markierungen zu entfernen und die Ampelanlage umzuprogrammieren".
Es müsse auch ein Zeitpunkt gefunden werden, an dem der dadurch entstehende Eingriff in den Verkehr nicht zu gravierend ist und die Firmen verfügbar sind.
Außerdem ist "vom heutigen Dienstag bis Donnerstag dieser Woche das vorher beauftragte externe Ingenieurbüro vor Ort, um Zählungen vorzunehmen, Reisezeiten und den Rückstau zu erfassen sowie Konflikte zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln zu beobachten."
Trotz des Abbruchs des Verkehrsversuchs sollen diese Zahlen die Grundlage für weitere Planungen sein und auch für die geplante Anhörung am 2. Mai aufbereitet werden. Eigentlich sollten die Radwege noch bis zum 16. Juni in der jetzigen Form bestehen bleiben.
Verkehrsversuch am Blauen Wunder kostet 70.000 Euro! Noch teurer durch den Abbruch?
Auch wenn der Versuch nun scheiterte, verteidigte OB Dirk Hilbert (52, FDP) das Projekt.
"Ein Verkehrsversuch ist ein bewährtes Instrument, um theoretische Betrachtungen zu überprüfen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund war der Versuch auf dem Blauen Wunder wichtig und hat Daten für die zukünftige Regelung des Verkehrs an diesem Nadelöhr geliefert."
Für den Oberbürgermeister steht außer Zweifel, dass an der Loschwitzer Brücke und dem Schillerplatz weiterhin eine Lösung gefunden werden muss, "die den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gerecht wird".
Die Kosten des Verkehrsversuchs belaufen sich auf rund 70.000 Euro. Immerhin: Laut der Stadt werden sich diese durch das vorzeitige Ende nicht noch weiter erhöhen ...
Titelfoto: Eric Münch