Geiselnehmer stürzt 30 Meter in die Tiefe: Anwohner müssen alles mitansehen

Dresden - Dramatische Szenen im Stadtteil Zschertnitz! Am Freitagmorgen riefen Anwohner der Michelangelostraße die Polizei: Der Tunesier Kabil A. (†33) stand auf einem Balkon, bedrohte eine Italienerin (45) und schleuderte mit Möbeln. Dann begann er eine waghalsige Kletteraktion, die ihn am Ende das Leben kostete.

Am letzten Balkon verlor Kabil A. (†33) den Halt.
Am letzten Balkon verlor Kabil A. (†33) den Halt.  © privat

"Einwohner informierten uns, dass ein Mann in einem oberen Stockwerk von einem Balkon Möbelstücke wirft", sagt Polizeisprecher Marko Laske (49).

"Augenscheinlich hatte er eine Frau in seiner Gewalt, außerdem hatte er ein Messer." Sofort rückten der Zug für lebensbedrohliche Einsatzlagen (lebEL) sowie 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr und Rettungswachen an.

Beim Anblick des Aufgebots entschied sich der polizeibekannte Geiselnehmer für eine gefährliche Flucht.

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Und das in lebensbedrohlicher Höhe. Vom Balkon in der 15. Etage des 17-Geschossers schwang er sich todesmutig nach unten.

Das Video eines Anwohners zeigt, wie er über die Brüstung kletterte, sich ans Geländer klammerte und dann mit Schwung auf den unteren Balkon hüpfte.

Am Freitagvormittag rückten Rettungskräfte und Polizei zur Michelangelostraße im Dresdner Stadtteil Zschertnitz aus.
Am Freitagvormittag rückten Rettungskräfte und Polizei zur Michelangelostraße im Dresdner Stadtteil Zschertnitz aus.  © Norbert Neumann

Obduktion soll klären, ob der Mann unter Alkohol oder Drogen stand

Der Rettungsdienst konnte nichts mehr für den Verunglückten tun.
Der Rettungsdienst konnte nichts mehr für den Verunglückten tun.  © Norbert Neumann

Mehrmals ging das gut. Jedoch verfehlte er in Höhe der 12. Etage die Plattform, verlor auf dem Geländer stehend das Gleichgewicht und kippte mit den Armen rudernd rückwärts nach hinten. Er stürzte gut 30 Meter in die Tiefe ...

Ein Notarzt konnte vor Ort nur noch seinen Tod feststellen.

Auch die Italienerin, die er zuvor in seiner Gewalt hatte, stand unter Schock, konnte so noch nicht vernommen werden.

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Ersten Ermittlungen zufolge kannten sie und Kabil A. sich, beide sollen sich zunächst auch freiwillig in der Wohnung aufgehalten haben. Um sie kümmerte sich zuerst die Feuerwehr, später das anrückende Kriseninterventionsteam.

Die Helfer übernahmen auch die Betreuung mehrerer Anwohner, die den Sturz mit ansehen mussten, unter ihnen auch zwei Kinder.

Eine Obduktion soll zudem klären, ob der Mann unter Alkohol oder Drogen stand.

Titelfoto: privat

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