Für 100 Mio. Euro! Dresdner Uniklinik errichtet "Zentrum für seelische Gesundheit"
Dresden - Immer mehr Menschen in Sachsen leiden unter psychischen Störungen. Um ihnen zu helfen, investiert der Freistaat insgesamt mehr als 100 Millionen Euro in ein neues "Zentrum für seelische Gesundheit und Altersforschung", das im Dresdner Uniklinikum (UKD) errichtet wird.
Angstzustände, Depressionen, Demenz: "Psychische Krankheiten nehmen weiter zu, vor allem schwere Fälle", sagt Michael Bauer (65), Direktor der Psychiatrie und Sprecher des neuen Zentrums für seelische Gesundheit. Das habe Folgen nicht nur für Betroffene und Angehörige, sondern für die ganze Gesellschaft.
Rund 100 Patienten sollen am Zentrum künftig behandelt werden (79 Zimmer mit 156 Betten), verbesserte Therapien und Krankenversorgung genießen. Denn auch andere Fachbereiche werden im Gebäude (zusammen) arbeiten.
Neben dem labordiagnostischen Zentrum (forscht auch an Krebsmedikamenten) kümmert sich etwa Lorenz Hofbauer (54) mit seinem Team im Zentrum für gesundes Altern auch um Senioren nach Schlaganfällen oder auch Knochenbrüchen.
"In Sachsen leben die ältesten Deutschen", sagt er, und auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) bezeichnete den Neubau mit Blick auf die demografische Entwicklung in Sachsen als "ganz wichtig".
Gänge auf der geriatrischen Station werden für die Patienten zur besseren Orientierung extra so angelegt, dass keine Sackgassen entstehen, grüne Innenhöfe sowie Dachterrassen sind geplant.
Kosten von 95 Millionen Euro waren geplant, doch es kommt noch dicker!
Der fünfstöckige Rohbau steht, bis Sommer 2025 soll alles fertig sein. Geplant hatte der Freistaat mit Investitionen von 95 Millionen Euro.
UKD-Chef Michael Albrecht (73) freute sich über den bisherigen Bauverlauf nach Zeitplan. Das Budget sei aber nicht zu halten. Es wird aktuell mit zehn Prozent Mehrkosten gerechnet.
Trotzdem freuten sich die Beteiligten am Donnerstag beim Richtfest über das neue Zentrum "als Leuchtturmprojekt und Meilenstein".
Übrigens: Die Bezeichnung "seelische Gesundheit" wurde bewusst so gewählt. Sie soll helfen, psychische Krankheiten und Betroffene von Stigmatisierung zu befreien.
Titelfoto: Visualisierung/Uniklinikum Dresden