Friseurmeister schockiert! Gesundheitsamt will private Wohnung kontrollieren

Dresden - Promi-Figaro Christoph Steinigen (45) ist stinksauer. Am Dienstag kontrollierten zwei Damen des Gesundheitsamtes seinen Friseursalon "Director's Cut" in der Neustadt (Böhmische Straße) auf Einhaltung der Hygiene-Regeln. Ohne Beanstandung. Doch zwei Stunden später sollte plötzlich auch seine Privatwohnung gefilzt werden ...

Friseurmeister Christoph Steinigen (45) ist über die Vorgehensweise des Gesundheitsamtes verärgert.
Friseurmeister Christoph Steinigen (45) ist über die Vorgehensweise des Gesundheitsamtes verärgert.  © Norbert Neumann

"Ich befürworte alle Hygienemaßnahmen. Die Kontrolle im Salon war professionell. Ich wurde für die Umsetzung gelobt", so Steinigen. Ganz anders an seiner Privatadresse.

"Zwei Herren standen vor der Tür. Ohne Maske. Laut Ausweis waren es zwei Mitarbeiter des Tiefbauamtes und der Philharmonie. Sie wollten den Salon kontrollieren, obwohl es offensichtlich meine Privatadresse war."

Der Figaro mutmaßt, dass es sich um eine Adressverwechselung im Amt handelt. "Doch eine Entschuldigung gab es nicht", so Steinigen verärgert.

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"Meine körperlichen und finanziellen Reserven sind am Ende. Meine Nerven liegen blank. Es ist nicht die Zeit, uns Gewerbetreibenden das Leben schwer zu machen. Und wenn es dann ins Private geht, platzt mir der Kragen."

In seinem Neustadt-Salon auf der Böhmischen Straße hält der Unternehmer die Hygienevorschriften strikt ein.
In seinem Neustadt-Salon auf der Böhmischen Straße hält der Unternehmer die Hygienevorschriften strikt ein.  © Norbert Neumann

Das sagt die Stadt zu den Vorwürfen

Steinigens Salon "Director's Cut" auf der Böhmischen Straße.
Steinigens Salon "Director's Cut" auf der Böhmischen Straße.  © Norbert Neumann

Die Stadt zu den Vorwürfen: "Herr Steinigen hat zwei Gewerbeadressen angegeben. Unter seiner Privatadresse ist das Gewerbe zum Vertrieb von Frisörprodukten angemeldet. Aus diesem Grund waren die Kollegen auch vor Ort."

Steinigen kontert: "Ich betreibe einen Online-Shop. Da sind wohl keine Hygiene-Kontrollen nötig."

Laut Rathaus wird die Kernbelegschaft des Gesundheitsamtes aus anderen Ämtern der Stadtverwaltung verstärkt: "Zu den Friseuren und Fußpflegern gehen zwei Teams, zu denen insgesamt 20 geschulte Mitarbeiter gehören."

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Sie würden den Geschäften beratend zur Seite stehen, Hygienemaßnahmen, Nachweise zu Schnelltests und schriftliches Hygienekonzept prüfen.

"Gerade hier hapert es bei fast 80 Prozent der Geschäfte. Die Maßnahmen werden zwar umgesetzt, jedoch liegt kein schriftliches Konzept vor."

Titelfoto: Norbert Neumann

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