Förderung fällt ins Wasser: Droht Dresdner Schwimmvereinen der Untergang?
Dresden - Künftig soll die Vereinsförderung im Dresdner Schwimmsport wegfallen. Für manchen Verein wäre das existenzbedrohend. Sollte keine Lösung gefunden werden, sind Demonstrationen denkbar.
Nach einem Beschluss des Aufsichtsrats der Technischen Werke Dresden (TWD) sollen Vereine bald nicht mehr einen Bruchteil, sondern den vollen Preis für die Nutzung von Schwimmhallen an die Dresdner Bäderbetriebe zahlen. Das bestätigt ein Aufsichtsratsmitglied auf TAG24-Anfrage.
"Nach unseren Berechnungen würden sich die Gebühren damit um 900 Prozent erhöhen", schlägt Heiko Taubenreuther (42) vom Verein USV TU Dresden Alarm. "Die jährlichen Kosten würden von 38.000 Euro auf 345.500 Euro steigen. Das müssten wir auf die Mitgliedsbeiträge umlegen."
Kritik kommt auch vom Vizevorsitzenden des Stadtverbands Schwimmen, Steffen Böhmert (67). "Wahrscheinlich müssten Vereine auch bei Wettkämpfen sparen, um die Mehrkosten zu tragen", sagt er.
"Sollte sich keine Lösung finden, werden Vereine vor dem Rathaus demonstrieren müssen. Der Schwimmsport ist zu lange leise gewesen."
Immerhin schreibt ein Stadtsprecher auf TAG24-Anfrage, dass auch Sportbürgermeister Jan Donhauser (55, CDU) "mit dem Beschluss sehr unglücklich" sei. Mitte Januar sei ein Gespräch mit Donhauser und Schwimmsport-Vertretern im Rathaus vereinbart. "Das Schulschwimmen ist eine Pflichtaufgabe und ist abgesichert. Alles andere muss gelöst werden", so der Sprecher.
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