Fördermittel plötzlich gestrichen: Sachsen stürzt Wildvogelretter in die Futternot
Dresden - Böse Überraschung! Weil der Freistaat die Förderung strich, fehlen der Dresdner Wildvogelauffangstation jetzt jährlich Tausende Euro für die Verpflegung der verletzten Tiere. Dabei bahnt sich ein harter Winter an.

Rund 1000 tierische Patienten durchlaufen jedes Jahr Sachsens größte Vogel-Rettungsstation, die der Verein Umweltzentrum Dresden mit aktuell vier Kräften betreibt.
Die Versorgungskosten werden durch Spenden und Fördermittel gestemmt. Doch nun bricht eine wichtige Säule davon weg: Die Änderung der Förderrichtlinie Tierschutz sieht nur noch Unterstützung für Heimtiere vor.
"Unsere Wildvögel fallen leider durch das Raster", bedauert Stationsleiterin Ronja Fulsche (24). Bis zu 6000 Euro für Vogelfutter fehlten jetzt im Budget. "Damit können wir nicht mehr so viele Vögel versorgen wie bislang. Die Kosten für Futter sind dazu noch gestiegen", so Fulsche. Letztlich drohten Aufnahmestopps.
Dabei werden bereits jetzt halb verhungerte Vögel eingeliefert, darunter auch sechs Mäusebussarde. "Es war auch ein schlechtes Mäusejahr", erklärt die Stationsleiterin. "Und es wird ein extremer Winter."
Nun hoffen die Vogelretter auf Spenden. So wie von der Golfanlage Ullersdorf, deren Geschäftsführer Uwe Neumann (63) am gestrigen Montag 500 Euro Futtergeld übergab. Damit dankte er den Mitarbeitern auch fürs Aufpäppeln und Auswildern der sechs Schwanen-Waisen vom Golfplatz, deren Eltern dort im Juli von einem Hund zerfleischt worden waren.


Ein neuer Schwan, der verletzt an der Kiesgrube Sporbitz entdeckt wurde, ist bereits wieder zu Gast auf Station. Helfer können auch unterstützende Patenschaften über die Webseite www.uzdresden.de abschließen.
Titelfoto: Ove Landgraf