Firmen finanzieren Ausbildung: An der Kolping-Schule keimt wieder Hoffnung
Dresden - Der Lehrerschwund an der Schule für die Schwächsten: Wegen finanzieller Probleme wurden zehn Lehrer an der Dresdner Adolph-Kolping-Schule (AKS) gekündigt, neun weitere Pädagogen verabschieden sich in Rente (TAG24 berichtete). Nun versucht sich Sachsens größte berufsbildende Förderschule in Schadensbegrenzung.

Die Lage an der AKS (15 Ausbildungsrichtungen, 750 Schüler, davon 500 Lernbehinderungen) bleibt schwierig, aber es gibt Hoffnung.
So war das Aus der angeschlossenen Kosmetikschule (erhält keine Fördermittel) bereits beschlossen.
Jetzt die Wende: Mit der Hilfe vieler Unternehmen kann die Schule zunächst weiter geführt werden.
"Wir haben einen Aufruf gestartet, dass sich die Betriebe mit an den Ausbildungskosten beteiligen", erklärt AKS-Schulleiterin Beate Gebauer (52) das umgestellte Konzept.
Es gehe um monatliche Kosten von 100 bis 150 Euro pro Schüler.
Im Gegenzug würden die Betriebe von den Schülern auch profitieren.
Auch Kündigungen worden bereits zurückgezogen

Dafür sei der vorgesehene Anteil der praktischen Arbeit ab dem zweiten Lehrjahr in den Firmen erhöht worden. Schon zwölf Betriebe wollen mithelfen, weitere werden noch gesucht.
Auch nahm die AKS-Geschäftsführung (die Anerkannte Schulgesellschaft mbH mit Sitz in Annaberg-Buchholz) jetzt vier der zehn Kündigungen zurück - nachdem sich die Lehrer rechtlich zur Wehr setzen.
Wegen der finanziellen Not werde man Umstrukturierungen wie das Zusammenlegen von Klassen vornehmen müssen, so Gebauer.
"Wir bemühen uns, Sicherheit ins Kollegium zu bringen und Unterrichtsstunden fachgerecht abzusichern."
Titelfoto: Lutz Hentschel