Ohne Untersuchung und für viel Geld: Ärztin stellte falsche Corona-Atteste aus!

Dresden - Die Staatsanwaltschaft Dresden hat erneut Anklage gegen die Moritzburger Ärztin Bianca W. (67) erhoben. In weiteren 182 Fällen und in 167 besonders schweren Fällen soll sie ein falsches Gesundheitszeugnis ausgestellt haben.

Eine Ärztin soll in insgesamt 349 Fällen falsche Corona-Bescheinigungen ausgestellt haben. (Symbolbild)
Eine Ärztin soll in insgesamt 349 Fällen falsche Corona-Bescheinigungen ausgestellt haben. (Symbolbild)  © 123RF/mosaymay

Der Beschuldigten wird vorgeworfen, seit Beginn der COVID-19-Pandemie gewerbsmäßig falsche Bescheinigungen ausgestellt zu haben, in denen den Patienten zu Unrecht eine Befreiung von der Maskenpflicht, ein uneingeschränktes Impfverbot oder ein Corona-Test nur aus Speichel attestiert wurde.

Die Ausstellung erfolgte überwiegend im Vorfeld - ohne Untersuchung der jeweiligen Patienten und ohne Abklärung, ob die Bescheinigungen tatsächlich erforderlich waren.

Hochgerechnet nahm sie damit insgesamt über 300.000 Euro ein. Mit den hier angeklagten Attesten soll sie bis zu 17.000 Euro eingenommen haben.

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Im Juni 2024 wurde sie bereits zu zwei Jahren und acht Monaten - zunächst auf Bewährung - verurteilt.

Die Beschuldigte machte zu den neuen Vorwürfen keine Angabe, über einen Termin zur Hauptverhandlung entscheidet das Landgericht Dresden.

Bianca W. (67) wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, kam jedoch gegen strenge Auflagen aus dem Gefängnis.
Bianca W. (67) wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, kam jedoch gegen strenge Auflagen aus dem Gefängnis.  © Peter Schulze

Bianca W., seit Februar 2023 in U-Haft, stellte während der Corona-Pandemie nachweislich 1.003 falsche Atteste aus. Gegen Auflagen war sie zunächst auf freiem Fuß. So muss sich unter anderem jeden Dienstag um 8.30 Uhr bei der Moritzburger Polizei melden und auch jede Aufnahme einer Tätigkeit anmelden.

Sollte sie auch in diesen Fällen für schuldig befunden werden, dürfte ihr eine Gesamtfreiheitstrafe hinter Gittern drohen.

Titelfoto: Peter Schulze

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