Fahrspurwechsel im Minutentakt: Klima-Blockade von "Extinction Rebellion" am Dresdner Albertplatz
Dresden - Die weltweit agierende Umweltbewegung "Extinction Rebellion" blockierte am heutigen Donnerstag den Verkehr am Dresdner Albertplatz. Sie fordert Verhältnismäßigkeit in Sachen Klimaschutz.
Da das Terrassenufer gerade gesperrt ist, nutzen gerade mehr Autofahrer die Neustädter Seite, kreuzen dabei den Albertplatz. Ab 8.18 Uhr war aber auch hier am Donnerstag dicht: Grund war eine angemeldete Blockade der Klimaschützer von "Extinction Rebellion".
Mit drei Minuten Verspätung traten 17 Aktivisten auf die Bautzner Straße, blieben auf der Fahrbahn stehen und präsentierten Banner. Die Klimaschutzgruppe mit Hauptsitz in Großbritannien schränkte einen der Hauptverkehrspunkte Dresdens deutlich ein.
Sofort bildete sich ein Stau stadtauswärts: "Hier stehen Menschen ein paar Minuten durch die Blockade im Stau, an anderen Orten der Welt kämpfen jetzt Menschen in von Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen betroffenen Gebieten ums Überleben!", erklärt Versammlungsleiterin Iris Kämper (61).
Die Kreuzung gehört zu den größten der Stadt, durch die auch der tägliche Berufsverkehr von Autofahrern verläuft.
Spurwechsel alle sieben Minuten
"Hier geht es um ein paar Minuten Warten, bei den Veränderungen des Klimas geht es um die dauerhafte Veränderung der Lebensbedingungen auf der Erde, die alle Menschen betreffen werden", so Kämper.
Die wenigen Minuten sind jeweils die erlaubten sieben Minuten, danach wechselten die Aktivisten auf die Umfahrung des Albertplatzes. Das Ganze zweimal, die Bautzner Straße wurde am Ende noch ein drittes Mal blockiert.
Unterstützer der Blockierer liefen währenddessen durch den Stau, verteilten Bonbons, Flugblätter und diskutierten mit Passanten. Das Echo war gespalten: Während einige Autofahrer schimpften, bedankten sich andere Radfahrer für den Einsatz.
Eine Schülergruppe, die erst gar nicht reden wollte, diskutierte schließlich bis zum Ende der Aktion mit den Klimaschützern über Sinn und Unsinn von Blockaden.
Die Polizei sicherte die Situation ab, erklärte auch einigen Autofahrern, weshalb diese Aktionsform erlaubt sei. Um 9.09 Uhr waren schließlich alle Fahrbahnen wieder frei.
Titelfoto: Eric Hofmann