Klimaschützer blockieren Verkehr, dann kommt es zum Unfall
Dresden - Neuer Ort, altes Spiel: Wie jeden ersten Donnerstag im Monat blockierte die Klimaschutzgruppe "Extinction Rebellion" eine Straßenkreuzung in Dresden. Diesmal traf es die Königsbrücker Straße und die Stauffenbergallee. Der Ort war nicht zufällig gewählt.
Starkregen, Hochwasser und Stürme: Die Folgen des Klimawandels landen oft auf den Schultern der Bundeswehr. Deshalb hatte sich Extinction Rebellion die Kreuzung vor dem Militärhistorischen Museum für ihre Aktion ausgesucht.
Laut einer Antwort des Verteidigungsbündnisses auf eine Anfrage des Bündnis Sahra Wagenknecht ist der Anteil der Bundeswehr an den Kohlenstoffdioxid-Emissionen Deutschlands mit 1,77 Millionen Tonnen und damit 0,3 Prozent im Jahr 2022 relativ gering.
Klimaaktivist Christian Bläul (42) bezweifelt das allerdings: "Die offiziellen Zahlen zu CO₂-Emissionen der Bundeswehr sind unrealistisch, da Deutschland dieses Jahr 72 Milliarden Euro für Verteidigung ausgibt", sagt er. "Die Angaben sind absichtlich niedrig, um keine Details zur Ausrüstung preiszugeben."
Und so betraten 17 Klimaaktivisten die Königsbrücker Straße, blockierten sie für sieben Minuten.
Zwischen Beschimpfungen und "Danke"-Rufen
Vereinzelt gab es Beschimpfungen, ebenso aber auch "Danke!"-Rufe. Zum Teil gab es auch hitzige Diskussionen, allerdings blieb alles friedlich.
Die Polizei, die die Versammlung absicherte, musste nur zweimal eingreifen: Ein Autofahrer hatte es bei der letzten Blockade der Stauffenbergallee stadtauswärts offenbar so eilig, dass er über den Fußweg davon fuhr.
Eine Streife nahm die Verfolgung auf, ob sie ihn noch bekam, war unklar.
Kurz darauf kam es auch zu einem Auffahrunfall auf der Gegenspur, augenscheinlich gab es dabei jedoch keine Verletzten. Ab 8.34 Uhr war die Kreuzung wieder frei.
Erstmeldung vom 1. August, um 8.13 Uhr; letztes Update um 10.07 Uhr.
Titelfoto: Fotomontage: Thomas Türpe