Trotz Auszeichnung: Verschuldetes Zschonergrundbad kann sich nichts kaufen
Dresden - Wechselbad der Gefühle: Erst der Bakterienbefall vor rund einem Monat, zwei Wochen später holte das Zschonergrundbad den 1. Platz im bundesweiten Freibad-Ranking nach Dresden. Jetzt die Bankrott-Erklärung.
Es war das Bade-Comeback des Sommers im Dresdner Westen, als das rund 100 Jahre alte Freibad jüngst zur Nummer 1 in Deutschland gekürt wurde.
Nur zwei Wochen vorher hatte Bakterienbefall im Schwimmbecken zur mehrtägigen Schließung geführt. "Klar ist die Freude groß, kaufen kann ich mir davon aber auch nichts", konstatierte Uwe Kloß (64) im Gespräch mit TAG24.
Das Gesicht des Bad-Chefs lag in Sorgenfalten. Kein Wunder: 100.000 Euro Minus in den Kassen drücken aufs Gemüt. Auch gibt es noch keinen Plan, wie es in Zukunft aus den roten Zahlen herausgehen soll.
Das Freibad wird dabei durch die Zschonergrund Dienstleistungs gGmbH, eine Tochtergesellschaft der Lebenshilfe, betrieben.
Die Geschäftsführung erklärt die finanzielle Schieflage damit, dass "die Einnahmen aus Eintrittsgeldern keineswegs ausreichen, den Badbetrieb zu finanzieren".
Wird Zschonergrundbad auch im kommenden Jahr von der Stadt gefördert?
Bei Sanierungen und Baumaßnahmen sei das Freibad daher "grundsätzlich auf Spenden und Zuschüsse angewiesen", heißt es weiter.
Sorgen bereiten aber nicht die punktuellen Maßnahmen, für die entsprechende Förderanträge gestellt werden können, sondern der Tagesbetrieb.
2023/24 unterstützte die Landeshauptstadt das Zschonergrundbad jährlich mit rund 100.000 Euro: "Eine weitere Zuwendung ab dem Jahr 2025 muss der Stadtrat erneut beschließen", so ein Sprecher aus dem Rathaus.
Titelfoto: Norbert Neumann